Pirrungs Hommage an Paris

Spiesen-Elversberg · Die erste Kommune im Kreis Neunkirchen, die 2016 zum Neujahrsempfang geladen hat, war gestern die Gemeinde Spiesen-Elversberg. Bürgermeister Reiner Pirrung ließ das vergangene Jahr Revue passieren und gab einen Ausblick auf das kommende.

 In der Glückauf-Halle begrüßte Bürgermeister Reiner Pirrung mit Ehefrau Andrea und Glücksbringer Horst Matheis gestern einige 100 Gäste zum Neujahrsempfang der Gemeinde. Foto: Willi Hiegel

In der Glückauf-Halle begrüßte Bürgermeister Reiner Pirrung mit Ehefrau Andrea und Glücksbringer Horst Matheis gestern einige 100 Gäste zum Neujahrsempfang der Gemeinde. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

. Das Jahr ist gerade mal drei Tage alt, da hat Spiesen-Elversberg schon den ersten Spagat gemeistert: den zwischen fromm und frivol. Gaben sich doch beim Neujahrsempfang nicht nur traditionell die Sternsinger die Ehre, sondern auch die Can Can Showdancer. Die vier leichtbekleideten Tänzerinnen um Nadine Fleckinger ließen ihre Beine durch die Luft fliegen und streckten den begeisterten Zuschauern neckisch den Po entgegen - eine mal etwas andere Hommage an Paris. Die von Anschlägen heimgesuchte französische Hauptstadt war es auch, die Bürgermeister Reiner Pirrung in seinem Jahresrückblick als erstes erwähnte.

Das alles beherrschende Thema 2015 waren indes die Flüchtlingsströme , erinnerte Pirrung. Dazu kam ihm das Hörspiel "Das Schiff Esperanza" (zu Deutsch: Hoffnung) aus seiner Schulzeit in den Sinn, das Fred von Hoerschelmann 1953 verfasst hatte. "Die verschiedensten Personen an Bord des Schiffes, darunter Flüchtlinge, verbinden mit ihrem Aufenthalt dort Hoffnungen, von denen sich die meisten nicht erfüllen." Eine "sehr aktuelle und bedrückende" Darstellung.

Gegenwärtig beherbergt die Gemeinde 180 Menschen - Gelegenheit für den öffentlichen Dienst, zu beweisen, wie "wichtig und leistungsfähig" er ist. Pirrungs Dank ging aber nicht nur ans Ordnungsamt, sondern auch an den ehrenamtlichen Unterstützerkreis um Diakon Alexander Groß und die Ex-Lehrer um Gudrun Voigt, die "mit großem Erfolg" Deutsch vermitteln. "Ich als Bürgermeister darf mit Freude feststellen: Spiesen-Elversberg lebt eine Willkommenskultur, ist eine offene, eine soziale Gemeinde."

Für 2016 "hoffen wir auf die Erschließung des Neubaugebietes "Am Truckenbrunnen" mit über 70 Wohn-Baustellen, den Beginn der längst überfälligen Umbauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus Elversberg und den Beginn des Austauschs von Straßenlampen gegen LEDs." Der Bau von Parkplätzen am Stadion und die Neugestaltung der Gemeinde-Homepage stehen ebenso auf der Agenda wie die Fertigstellung sowohl der Sanitäranlagen auf dem Hauptfriedhof als auch des Regenüberlaufbeckens in Richtung Rohrbach und die Anschaffung eines großen Löschfahrzeuges für die Elversberger Wehr.

"Und wir hoffen natürlich auf Geld" von Bund und Land - um die Glückauf-Halle zu sanieren, eine neue Schulturnhalle an der Grundschule Elversberg zu errichten und um die dringend benötigten Krippenplätze in Spiesen zu schaffen.

Weniger ernst gemeint war dagegen Pirrungs Forderung nach einem "Soli-Zuschlag zur dauerhaften Rettung der saarländischen Lyoner-Ringel", die in seiner pointierten Rede für Heiterkeit sorgte genau wie die Entwarnung in Sachen Haselmäuse und Stadionausbau an der nicht mehr existierenden Kaiserlinde: "Nach ernsten Gesprächen sind sie zum Umzug ins benachbarte Waldgebiet bereit." Nach dem fotografischen Rückblick auf die Höhepunkte in der Gemeinde 2015, zusammengestellt von Heidi Davidshöfer, war die Bühne frei für Angela Branca und Andy Pink, die die plaudernden Gäste, darunter etliche Flüchtlinge, bestens mit Italo-Pop unterhielten.

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