Erdkröten Rohrbach ist Paradies für Erdkröten

St. Ingbert · In diesen Tagen werden nach und nach ein bis zwei Zentimeter große Erdkröten aus dem Glashütter Weiher krabbeln und sich auf den Weg in den Wald und die Wiesen der Umgebung aufmachen. Weit über 10 000 bis mehrere 100 000, schätzt der Diplom-Bio-Geograph Hans-Jörg Flottmann, werden es sein.

Der Glashütter Weiher und seine Umgebung sind ein echtes Paradies für die braunen glitschigen Amphibien, weiß der Experte. Zum einen, weil die Kröte recht anpassungsfähig ist und zum anderen fressen Fische die Kaulquappen der Erdkröte nicht.

Erdkröten tragen einen Giftstoff auf der Haut, der für die Fische bitter schmeckt. „Deshalb haben Erdkröten grundsätzlich eine hohe Reproduktionszahl. Und viele Jungtiere kommen durch“, sagt Flottmann. Zudem ist der Weiher zu großen Teilen in ein Waldgebiet eingebettet. Dort, in den angrenzenden Wiesen und in den sumpfigen Gebieten fühlen sich diese Amphibien krötenwohl. Sie ernähren sich „von allem, was ins Maul passt“, sagt Flottmann. Etwa Asseln oder Spinnentiere.

Anfang März, als es langsam wärmer wurde, haben sich die geschlechtsreifen Erdkröten zum Wasser aufgemacht.

Bei der Krötenwanderung zwischen März und April haben rund 20 Helfer des Nabu Ortsverbandes St. Ingbert, zweimal täglich, die Tiere eingesammelt und sicher zum Teich gebracht. Dabei sind die Helfer nicht nur den rund 150 Meter langen Zaun zwischen West-Damm und Fischerhütte abgelaufen, sondern haben auch die Kröten auf den Parkplätzen bis zur Gaststätte eingefangen, erzählt Barbara Böhme vom Nabu St. Ingbert. Ganze 11 673 Tiere zählten die Helfer. Fast 3500 Tiere mehr als im Jahr davor.

Und im Vergleich zu anderen Gewässern, wo Kröten an Schutzzäunen eingesammelt werden, eine enorm hohe Zahl.

Wie Flottmann sagt, bewege sich die Zahl an kleinen Fischweihern zumeist um die 500 bis 1000 Tiere. An größeren zwischen 2000 und 4000 Tieren. Allerdings werden die Kröten nicht an jedem Gewässer gezählt. Die eigentliche Population ist demnach viel höher.

Am Glashütter Weiher fanden die Nabu-Helfer neben den Erdkröten noch 63 Fadenmolche, 15 Bergmolche, zwei Teichmolche und 17 Grasfrösche.

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