Eulenmusical an Steinwald-Grundschule Eule geht auf Reisen und findet den Beat
Neunkirchen · Gemeinschaftsprojekt zweier Gundschulen endete mit Aufführung am Steinwald-Gymnasium vor großem Publikum.
„Wir probieren was aus, was wir noch nie probiert haben.“ Möglicherweise war Schulleiter Tobias Klee an diesem Sommervormittag in der Aula des Steinwald-Gymnasiums noch eine ganze Schippe aufgeregter als seine Schüler. 70 Kinder wirkten bei dem Musical „Eule findet den Beat“ mit – das an sich ist schon eine Hausnummer. Aber dass sie von zwei unterschiedlichen Schulen stammen, hatte Premierencharakter.
Seit 2006 ist es gute Tradition, dass die Talente der Grundschule am Steinwald im benachbarten Gymnasium am Steinwald ihr Jahresabschlussstück zeigen. Wobei dort nicht nur die Aula zur Verfügung gestellt wird, sondern auch gleich die komplette Bühnentechnik unter Leitung von Alexander Sellier. Neu war diesmal, dass sich die Grundschule Limbach beteiligte. Bei „Lilly und Kiki im Zauberland Oz“ letztes Jahr war Daniela Schlicker noch als AG-Leiterin am Steinwald involviert. Im September wechselte sie den Landkreis und die Schule. Aber weil man so ein gutes Team war, versuchte man sich an dieser Kooperation. „Voraussetzung war, dass wir uns kennen und wissen, wie der andere tickt“, erklärte Klee. So konnte man auf Anhieb einen Volltreffer landen.
„Vorhang auf für unsere Eule, die noch im Saarland im Bett liegt und schläft.“ Damit begann das Stück über die kleine Eule (Lilian Berndt), die auf große Fahrt durch Europa geht und dabei landestypische Musikstücke und -instrumente kennen lernt.
Da war es auch gar nicht schlimm, dass das große HipHop-Festival ins Wasser fiel. Der HipHop-Biber (Sara Kirsch) nahm das Nachtvögelchen kurzerhand mit auf Tour. Mit dem Bus ging es nach Frankreich, wo man zwei seltsamen Flamingos begegnete (Mylie Bergau und Luzie Schild). Einer der beiden, ein „verliebter Trottel“, trauerte seiner großen Liebe, einem spanischen Schmetterling, hinterher. Was natürlich in einem akkordeonunterlegten Chanson verarbeitet wurde. Weiter ging es nach Irland, Griechenland und Schweden und mündete schlussendlich in ein großes Wiedersehen und die Erkenntnis: „Egal woher wir kommen, wir sprechen alle eine gemeinsame Sprache – die der Musik.“ Einer der Höhepunkte der Aufführung war die Ballettchoreographie der Geschwister Hannah und David Nowack, bei der ein Raunen durch den Saal ging. „So zauberhaft kann Schweden sein“, kommentierte die Eule den Tanz.
Ein dickes Kompliment geht zudem an alle beteiligten AGs, die von Anke Rosar (Chor), Julia Rodt (Tanz) und Tobias Klee (Trommeln) geleitet werden. In der großen Bandbreite der integrierten Einzelbeiträge – vom HipHop bis hin zum Percussion-Act – spiegelt sich das musisch-kulturelle Profil der Schule wider.
In Limbach war es die Klassenlehrerin der 3c, Anne Grund, die sich ins Projekt reinkniete – neben Daniela Schlicker. „Aufwändig war es schon“, betont die Schulleiterin. Vor allem der Transport. Zum Glück spendierte der Förderverein die Busfahrten nach Neunkirchen. Dankbar sind beide Rektoren ihrer Kollegin Karin Weiskircher-Hemmer, die erneut den Saal für Proben und die Aufführungen reservierte. Ob es ein gemeinsames Folgeprojekt gibt, bleibt zwar vorerst offen. Aber die Chancen stehen wohl nicht schlecht.