Hoffnung auf mehr Attraktivität

Neunkirchen · Wie die Menschen im Kreis zu dem Neunkircher Projekt Bliesterrassen stehen, war Thema einer SZ-Online-Umfrage. Von den 131 Teilnehmern hat sich der überwiegende Teil sehr positiv geäußert.

 Die Arbeiten zu den Bliesterrassen gehen voran. Foto: Oliver Spettel

Die Arbeiten zu den Bliesterrassen gehen voran. Foto: Oliver Spettel

Foto: Oliver Spettel

Sitzstufen, Fuß- und Radweg entlang des Flusses, großzügige Freitreppen - die Bliesterrassen sind ein großes Projekt der Stadt Neunkirchen . Die Arbeiten dazu kommen gut voran, nach Auskunft der Stadt liegt der Umbau bislang im gesetzten Zeitrahmen, der erste von fünf Bauabschnitten ist fast erledigt. Für Neunkirchens OB Jürgen Fried wird die Blies mit der Neugestaltung in der Innenstadt wieder erlebbar, er spricht von einem citynahen Erlebnisfaktor. Und die Bürger? Was halten sie davon?

Die Saarbrücker Zeitung hat das Thema in ihrem Umfrage-Center aufgegriffen. Teilgenommen haben 131 Nutzer. Und wenn das auch keine repräsentative Zahl ist, haben sich die Teilnehmer doch klar positioniert: Auf die Frage, ob sie diesen Schritt zu einer Stadt-Verschönerung gut finden, haben 116, also 89 Prozent, mit Ja geantwortet (siehe Grafik). Die zweite Frage an die Teilnehmer lautete: "In etwa einem Jahr soll die Treppenanlage am Ufer fertig sein. Glauben Sie, dass dieser Bereich dann von den Bürgern gut angenommen und genutzt wird?". Auch das bejahten 73 Prozent. Ein Nein gab es dazu von elf Prozent. 17 Prozent blieben unentschlossen.

Bei der dritten Frage ging es ums Geld. Sind die Millionen für den Bliesumbau sinnvoll eingesetztes Steuergeld? Auch dazu sagten 55 Prozent Ja. 27 Prozent sagten Nein und 18 Prozent wählten die Antwort-Möglichkeit "Weiß nicht".

Der erste Bauabschnitt soll 2,1 Millionen Euro kosten, zwei Drittel davon kommen über das Förderprogramm Stadtumbau West, der Rest von der Stadt. Zwischen Brückenstraße und Lübbener Platz erhält eine Strecke von rund 800 Metern ein neues Gesicht. Die Teilnehmer der SZ-Online-Umfrage hatten auch die Möglichkeit, ihre Meinung zu den Bliesterrassen in eigenen Worten niederzuschreiben. Rund zwei Drittel dieser Einträge stellt sich hinter das Projekt. Als "enorme Imageaufwertung der Bliespromenade" bezeichnet Hans-Peter Hoffmann aus Eppelborn den Bliesumbau, Gerhard Leonhard, Neunkirchen , spricht von einer "sehr guten Investition, ein wirksamer Ruhepol in der täglichen Hektik". Katja Hobler, Neunkirchen , findet: "Es ist höchste Zeit, dass die Blies aufgewertet wird." Winfried Kramer, ebenfalls aus der Kreisstadt: "Ohne solche Projekte wäre Neunkirchen tot."

Petra Wiederhold aus Schiffweiler spricht von einem "Vorteil für die ganze Region", wenn das Neunkircher Stadtzentrum attraktiver werde. Willibald Willigsecker, Spiesen-Elversberg, nennt es einen "optischen Genuss", wenn die geplante Gestaltung umgesetzt werde.

Auf der anderen Seite äußern Kritiker die Vermutung, Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried wolle sich ein Denkmal setzen mit den Bliesterrassen. Zur Parole "Bildung statt Bliesumbau" verdichtet Gustav Haab aus Ottweiler seine Meinung. Heinz Drechsler aus Illingen findet, das Projekt diene "vornehmlich dazu, den Investoren das Geld bringende Umfeld der zu vermietenden oder zu verkaufenden neu geschaffenen Wohnräume zu verbessern." Die Neunkircherin Charlotte Heilbrunn äußert sich so: "Mag sein, dass das Projekt nach Fertigstellung gut aussieht, aber wenn kein Geld da ist, um beispielsweise ein Krankenhaus zu unterhalten, finde ich es unmöglich, für dieses Projekt so viel Geld einzuplanen." "Überflüssig", "Geldverschwendung" lauten weitere Kommentare.

Auch was die spätere Nutzung der Bliesterrassen betrifft, gibt es zwei Meinungen. Ein schöner Ort für alle könnten die Bliesterrassen werden, oder aber ein "Anziehungspunkt für allerlei Gesindel".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort