Zähes Ringen um den Einkaufsmarkt

Eppelborn · Vor allem der Parkplatz und die Straße Am Güterbahnhof bereiten den Verantwortlichen von Verwaltung, Gemeinderat und Aldi Süd Kopfzerbrechen. Das zeigte die Diskussion in der Ortsratssitzung in Eppelborn.

Fast 50 Besucher konnte Eppelborns Ortsvorsteher Berthold Schmitt in der Ortsratssitzung am Dienstagabend begrüßen. Die meisten von ihnen dürften wegen des Tagesordnungspunktes rund um den viel diskutierten neuen Standort des Aldi-Marktes gekommen sein. Zunächst informierte Klaus Reuter von der Expansionsleitung Aldi Süd über das allgemeine, neue Konzept der Märkte. Die sollen zukünftig mit mehr Glasflächen von außen sowie mit einem neue Regalsystem auch von innen einladender gestaltet werden. Sukzessive, sagte er, würden in den kommenden Jahren die Märkte umgestaltet, im Saarland ist in Bous aktuell der erste neue Aldi in der Mache. Keine Entscheidung über den Umzug des Aldi vom Big Eppel in den ehemaligen Penny sei bisher gefallen, betonte er. Zu prüfen seien vor allem die Kosten, die durch Verhandlungen mit den Eigentümern auf Aldi zukommen. Neben dem Gebäude ist ein großes Thema der angrenzende Parkplatz. Reuter erklärte, dass man in Eppelborn schlechte Erfahrungen gemacht habe, und nun auf einen eigenen Parkplatz setze. Hierzu bietet die Verwaltung dem Konzern einen Teilverkauf des Festplatzes an. Ein weiteres Problem, sagte er, sei die Straße Am Güterbahnhof. Die Kunden können nicht mit den Einkaufswagen die Straße passieren; eine Umlegung der Straße entlang der Bahngleise sei erforderlich. Das stieß bei den Ortsratsmitgliedern auf wenig Wohlgefallen. Großer Verfechter, den Festplatz zu erhalten, ist Ortsvorsteher Berthold Schmitt, CDU : "Wir stimmen zu 90 Prozent dem ISEK (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Anm. d. Red.) zu, doch den Verkauf des Festplatzes, um so die im Konzept gesetzte Außengrenze der Verbrauchermärkte zu sichern, wollen wir nicht mittragen", erklärte er. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset, SPD , hingegen kann sich mit dem Verkauf und der Verlegung der Straße anfreunden. Sie würde die von der Landesplanung festgesetzte Grenze gerne beibehalten. Vor allem die Sorge, dass bei einem "Aldi auf der grünen Wiese" die Kaufkraft aus der Ortsmitte gezogen wird, beschäftigt die Verwaltungschefin. "Der von uns favorisierte Standort wäre nur 50 bis 100 Meter weiter entfernt. Wir könnten den Festplatz erhalten und sehen den neuen Markt als Ergänzung, der vielleicht auch den leer stehenden Penny wieder beleben könnte", erklärte Schmitt. Eine Entscheidung über einen eventuellen neuen Standort steht noch aus. Auf Seiten von Aldi gilt es, die finanziellen Aspekte zu prüfen. Auf Seiten der Gemeindeverwaltung muss der Gemeinderat am Donnerstag, 14. Juli, darüber entscheiden, ob die vorgelegte Fassung des ISEK angenommen wird - oder ob man mit der Landessplanung erneut in Verhandlung tritt.

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