Als in der Stadt noch viele Juden lebten

Neunkirchen. Der Vorsitzende des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen, Wolfgang Melnyk, erinnert im Novembervortrag des HVSN an die wechselvolle Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Neunkirchen. Die ältesten Informationen über Juden in Neunkirchen stammen aus der Regierungszeit des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken

Neunkirchen. Der Vorsitzende des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen, Wolfgang Melnyk, erinnert im Novembervortrag des HVSN an die wechselvolle Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Neunkirchen. Die ältesten Informationen über Juden in Neunkirchen stammen aus der Regierungszeit des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken. Rund 100 Jahre später wurde mit großer Anstrengung eine Synagoge errichtet. Auch die weltliche Gemeindeverwaltung hatte ihren Teil dazu beigetragen und 500 Taler gestiftet. Am 25. November 1865 wurde das neue Gebetshaus feierlich eingeweiht. Die Juden waren loyale Staatsbürger, erfüllten ihre Wehrpflicht, dienten dem Vaterland auch in den Kriegen. Sie nahmen an Versammlungen teil und erwarben sich die Achtung ihrer Mitbürger. Viele ältere Neunkircher können sich noch an die bekannten Geschäfte wie Josef Levy Witwe, Rotschild, August Henoch, Wronker, Oskar Lichtenstein, Gebrüder Weißenbach, Klein, Herz, Winter und andere erinnern. Als Adolf Hitler an die Macht kam, waren die Juden keine geachteten Mitbürger mehr. Eine neue Phase der Judenverfolgung in Deutschland wurde mit der so genannten Reichskristallnacht eingeleitet. Das Attentat eines jungen polnischen Juden auf einen deutschen Diplomaten in Paris wurde von den Nationalsozialisten zum Anlass genommen, planmäßig jüdische Geschäfte und Büros zu plündern und Synagogen in Brand zu stecken. Die folgenden Übergriffe bezeichnete Reichsminister Goebbels als spontane Reaktion des deutschen Volkes. Mitglieder der SA und des NSKK - des nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps - zeigten sich bei diesen Aktionen in vorderster Linie. Der Referent beschreibt detailliert, wie es zur Brandschatzung der Synagoge kam. redDer Vortrag findet am Donnerstag, 5. November, um 19 Uhr in den Räumen des Historischen Vereins in der Irrgartenstraße 18 in Neunkirchen statt.

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