Mit Training gegen Gewalt

Homburg. Gewalt unter Jugendlichen hat viele Gesichter - und es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihr zu begegnen und sie zu verhindern. Zwei Projekte, unter deren Dach viele Einzelangebote stecken, hat das Sozialpädagogisches Netzwerk (SPN) der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Saarland in seinem Programm

 Gewalt von Jugendlichen zu verhindern, das ist ein Ziel der beiden Projekte "Balance" und "Cool statt gewalttätig". Foto: Kitty Kleist-Heinrich dpa

Gewalt von Jugendlichen zu verhindern, das ist ein Ziel der beiden Projekte "Balance" und "Cool statt gewalttätig". Foto: Kitty Kleist-Heinrich dpa

Homburg. Gewalt unter Jugendlichen hat viele Gesichter - und es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihr zu begegnen und sie zu verhindern. Zwei Projekte, unter deren Dach viele Einzelangebote stecken, hat das Sozialpädagogisches Netzwerk (SPN) der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Saarland in seinem Programm. Neben der Prävention zielen sie darauf ab, das soziale Lernen in die pädagogische Arbeit von Kindergärten, Grundschulen und erweiteren Schulformen zu integrieren, erläutert Kai Frisch, Fachbereichsleiter beim SPN der Awo Saarland. Seit 1998 beziehungsweise 2001 bestehen die Projekte, und sie werden auch seit Jahren gefördert. Etwa 150 000 Euro wurden in diesem Jahr insgesamt in diese Angebote im Saarpfalz-Kreis investiert, informiert Frisch. Im kommenden Jahr sollen es zirka 180 000 Euro sein. Das liege mit daran, dass der Kreis seinen Zuschuss von jetzt 120 000 Euro aufstocke. Die Stadt Homburg beteilige sich seit langem mit 10 000 Euro. Das wird auch Thema sein im Kultur-, Jugend-, Sport- und Sozialausschuss am Donnerstag, 1. Dezember. Zu diesen Beträgen komme der Trägeranteil von zehn Prozent, so Frisch. Dass der Kreis mehr Geld zuschießen will, liege an der starken Nachfrage für die Angebote von "Balance" in Grundschulen, erläutert er. Hier gebe es sogar Wartelisten. Grundsätzlich würden die Maßnahmen auch mit dem Jugendbüro in Homburg abgestimmt, das zudem darauf hinweisen könne, wo Bedarf besteht. Außerdem bestehe eine enge Zusammenarbeit mit den Schoolworkern, die auf die aktuellen Problemlagen hinweisen. Darüber hinaus könnten die Trainings angefragt werden.Die Projekte sind dabei für unterschiedliche Zielgruppen angelegt. Balance wendet sich an Schulen, Kindertagesstätten, Schülerhilfen und Einrichtungen der Jugendhilfe- und -arbeit. Ziel sei es hier, Kinder und Jugendliche durch Erlernen, Erwerben und Stärkung von sozialen Kompetenzen zu einem konfliktfreien Miteinander zu befähigen, erklärt Frisch. Angeboten werden zum Beispiel ein Mini-Coolnesstraining in Kitas für Fünf- bis Siebenjährige oder ein soziales Kompetenztraining für Grundschulkinder. "Cool statt gewalttätig" richte sich dagegen an jugendliche Gewaltstraftäter, die bereits in Erscheinung getreten sind, oder die Probleme durch gewaltbereites Handeln verursachen sowie solche, die an der Schwelle zur Straffälligkeit stehen. Gemeinsam ist den Angeboten, dass das SPN/Awo als zertifizierter Träger ein Qualitätsmanagement-System hat. Die eigene Arbeit werde ausgewertet und bewertet, die Konzepte würden bei Bedarf angepasst, erläutert Frisch.

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