Merzig. Konsens herrschte in den Fraktionen des Merziger Ortsrats am Montag über die Notwendigkeit, die Verkehrssituation in der Rieffstraße zu entschärfen, wenn dort neue Fach- und Discountmärkte entstehen sollen. "Wenn das Projekt realisiert wird, muss die Verkehrsproblematik gelöst werden. Man sollte dann in einem Atemzug alles miteinander verbinden", forderte Michael Rauch (Die Grünen). Ebenso ist Marcus Hoffeld (CDU) überzeugt, dass es ohne ein komplett überarbeitetes Verkehrskonzept nicht gehe. "Dabei sollten wir uns Optionen für die Zukunft sichern und den Grünstreifen entlang des in Planung stehenden Grundstückes erhalten", so Hoffeld. Man könne zurzeit nicht wissen, wie sich der Verkehr später entwickelt. Fußgänger-Unterführung Das sah auch Lutwin Scheuer (SPD) so, der vorschlug, parallel zur Unterführung eine Fußgänger-Unterführung zu schaffen. "Notfalls muss die Stadt Geld in die Hand nehmen, aber es muss eine Lösung her", sagte Scheuer. Für Investor Robert Kunz stellt sich die Verkehrsproblematik nicht. "Merzig hat ganz andere Verkehrsprobleme, wie man an jedem Werktagmorgen in der Losheimer Straße sehen kann", meinte Kunz. Dagegen regele sich der Straßenverkehr an beiden Einmündungen Rieffstraße ganz von selbst. "Die Merziger Bürger wissen ganz genau, wie sie am besten aus der Einkaufszone am Hela-Kreisel herausfinden", bemerkte der Investor und gab zu bedenken: "Verlassen Sie sich nicht zu sehr auf Verkehrsgutachten. Da werden Strichlisten geführt, aus denen nicht hervorgeht, warum und zu welchem Zweck die Autofahrer eine bestimmte Stelle passieren."Bernhard Kiesel, Vorsitzender des Vereins für Handel und Gewerbe, sah dies etwas anderes: "Bevor wir über Sortimente reden, muss erst die Verkehrssituation geklärt werden." Zwei Hürden überwinden Es gelte gleich zwei Hürden zu überwinden: die Überquerung der Landstraße und die Unterquerung der Bahntrasse. Um hier eine vernünftige Lösung zu finden, müsse man "ordentlich Geld in die Hand nehmen". Die Merziger Gewerbetreibenden würden weniger die vermeintliche Konkurren befürchten, die in der Rieffstraße entstehen könnte, als vielmehr die Belastung für die ohnehin problematische Verkehrsführung in Merzig, unterstrich Kiesel.