Merzig-Wadern Welche Heizung ist die Richtige?

Merzig-Wadern · Verbraucherzentrale berät darüber, welcher Energieträger am besten geeignet ist, die eigenen vier Wände mit Wärme zu versorgen

Bis Ende vergangenen Jahres erhielten ehemalige Bergleute im Saarland das sogenannte Kohle-Deputat. Das waren laut Tarifvertrag mindestens 2,5 Tonnen Gratis-Kohle für den Hausbrand. Weil es ab diesem Jahr anstelle der Kohle eine finanzielle Entschädigung gibt, möchten betroffene Haushalte ihre Heizung nun auf einen anderen Energieträger umstellen. Die Frage ist nur: Welcher ist am besten geeignet?

„Am Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien“, erläutert Cathrin Becker, Energieberaterin der Verbraucherzentrale. Manch einer denkt an Heizen mit Strom, zum Beispiel eine Elektrodirektheizung auf der Basis von Infrarot-Technologie oder auf der Basis einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. „Für alte, unsanierte Gebäude ist Heizen mit Strom allerdings in der Regel nicht empfehlenswert“, weiß Becker, denn: „Das System muss zum Gebäude passen.“

Standard bei konventioneller Heiztechnik sind heute Brennwertkessel für Erdgas oder Heizöl. Die Anschaffungskosten sind moderat, neben der schlechten Klimabilanz ist nach Beckers Worten jedoch damit zu rechnen, dass die Heizkosten mittel- bis langfristig ansteigen werden.

In Form von Pellets oder Scheitholz kann auch Holz als erneuerbarer Brennstoff eingesetzt werden, entweder in Öfen oder in Heizkesseln. „Die Systeme sind ausgereift und stellen eine gute Alternative dar. Höhere Investitionskosten werden in der Regel mittel- bis langfristig durch geringere Betriebskosten ausgeglichen“, sagt die Expertin.

Solarthermie-Anlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung können mit beiden Systemen kombiniert werden. Becker: „Nachdem die Investition getätigt ist, fallen nur noch sehr geringe Betriebskosten an. Die Sonne schickt keine Rechnung.“

Je nach gewählter Heizungsanlage gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die in Anspruch genommen werden könnten. Meistens müssen entsprechende Anträge vor der Auftragserteilung gestellt werden.

Mehr Informationen zur Auswahl des Heizsystems und zu Förderprogrammen gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Seit Anfang des Jahres ist die Basisberatung zu energietechnischen Fragen in den 19 Stützpunkten saarlandweit kostenfrei.

Ein Detail-Check beim Verbraucher zu Hause zum Thema „Heizung – Systemergänzung oder Systemtausch“ kostet laut Verbraucherzentrale 30 Euro Eigenanteil. Die darüber hinausgehenden Kosten trägt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter www.verbraucherzentrale-saarland.de. In Merzig finden die Energie-Beratungen der Verbraucherzentrale im Neuen Rathaus, Brauerstraße 5, Zimmer 106, statt. Anmeldung ist möglich unter der kostenfreien Hotline (08 00) 809 802 400 oder unter Telefon (06 81) 50 089 15.

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