Herausragendes mit "Rivinius & Friends"Klassik, radikal und harmonisch

Mettlach. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie diese musikalische Leistung noch zu steigern wäre, wenn Rivinius & Friends regelmäßig zusammen spielen würden

Mettlach. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie diese musikalische Leistung noch zu steigern wäre, wenn Rivinius & Friends regelmäßig zusammen spielen würden. Beim zweiten Kammermusikkonzert der Rivinius-Truppe, die aus dem erweiterten Rivinius-Freundeskreis und den eigenen Verwandten zusammengesetzt ist, hatte das bunt gemischte Ensemble Werke von Dvorak, Reger und Schumann für die zahlreich erschienenen Zuhörer zusammengestellt. Die Stücke - zeitlich am Ausklang der Romantik und dem Beginn der modernen Tonsprache einzuordnen - setzten besondere Akzente im Jubiläumsprogramm der Kammermusiktage. Der Begrüßung durch Gustav Rivinius folgten Auszüge aus Dvoraks "Zypressen" für Streichquartett, deren sentimentale, manchmal fast rührselige Passagen durch eine wunderbare Interpretation deutlich an Qualität gewannen. Kein Kitsch, sondern überzeugende Wechsel, herrliche Spannungsbögen und ein erfindungsreiches Spiel mit Motiven und Themen sorgten schon zu Beginn des Konzerts für Begeisterung. Als Kontrast wirkte da das anschließende Reger-Streichersextett F-Dur op.118 - nicht nur gegenüber der Tonsprache Dvoráks, sondern auch in der Radikalität, mit der Reger seine Harmonien in Bezug setzte. Das energische, mit zerstörerischer Wut, aber auch sanftmütige Wiederkehr gespickte Werk, überzeugte durch die Lust am Spiel und die Leitfigur des aufgestockten Ensembles mit Daniel Gaede an der ersten Violine. Der "orchestrale Klang" des Werks und die sich immer wieder neu bildenden Allianzen unter den Musikern, die sich im Werksverlauf formierten, merkte man die freundschaftliche Verbundenheit der Spielenden an. Nach der Pause setzte das versöhnlich stimmende Schumann-Es-Dur Klavierquintett op. 44 das i-Tüpfelchen auf einen an sich schon mit Höhepunkten gespickten Sonntagmorgen. Zwar gab es keine Zugabe, der Begeisterung unter den Zuhörern tat das aber keinen Abbruch. dcoIm achten Konzert der Kammermusiktage steht am Sonntag, 18. Juli, elf Uhr, im Refektorium der Alten Abtei der Nachwuchs im Vordergrund: Der Cellist Julian Steckel und sein Contrapart am Klavier, Joseph Moog, stellen sich und ihre frischen Interpretationen vor. Steckel versucht sich an Bachs Cello-Suite Nr.3 - meisterliche Sätze voller Kraft des barocken Meisters. Moog kontert mit Liszts "Hexameron". Zum Schluss des Konzerts spielen die beiden jungen Talente Chopins Sonate g-moll op. 3. Karten gibt es unter Tel. (0 68 61) 9 91 00 oder www.musik-theater.de.

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