Eine Perle aus der Zeit der Römer unter die Lupe genommen

Perl-Borg. Der Vorstand des Kreisheimatvereins besuchte die Römische Villa in Perl-Borg. Hier wurde er von der archäologischen Leiterin der Villenanlage, Bettina Birkenhagen, begrüßt. In einem Vortrag ging die Archäologin zunächst auf die Ausgrabungsgeschichte in Borg ein. Die ersten Spuren einer römischen Siedlung hatte der Lehrer Johann Schneider vor über 100 Jahren entdeckt

Perl-Borg. Der Vorstand des Kreisheimatvereins besuchte die Römische Villa in Perl-Borg. Hier wurde er von der archäologischen Leiterin der Villenanlage, Bettina Birkenhagen, begrüßt. In einem Vortrag ging die Archäologin zunächst auf die Ausgrabungsgeschichte in Borg ein. Die ersten Spuren einer römischen Siedlung hatte der Lehrer Johann Schneider vor über 100 Jahren entdeckt. Auf ihn folgte der Kreisheimatverein Merzig-Wadern zu Beginn der 1980er Jahre, der durch ausgedehnte Begehungen wieder auf die Fundstelle aufmerksam machte. Daraufhin begannen im Jahr 1986 durch die Kreiskulturstiftung, das saarländische Denkmalamt, die Arbeitsverwaltung und die Gemeinde Perl großflächige Ausgrabungen. Bald stellte sich heraus, dass hier die Überreste einer der größten römischen Villenanlagen im Saar-Mosel-Raum auf einem Areal von etwa 7,5 Hektar verborgen liegen. An der römischen Fernstraße von Metz nach Trier gelegen war sie wichtiger Handelsplatz. Durch ein Torhaus betritt man den Herrschaftsbereich, der durch eine Mauer vom Wirtschaftsbereich getrennt ist. An den Mitteltrakt, das Herrenhaus, schließen sich auf der rechten Seite das Villenbad mit Taverne und die römische Küche, auf der linken Seite das Wohnwirtschaftsgebäude sowie das Medienhaus an. 1994 begann die Rekonstruktion der Badeanlage. Die heute rekonstruierte Anlage zeigt das vermutete Aussehen der Villa im dritten Jahrhundert. Danach wurden weitere Gebäudeteile wieder aufgebaut. So entstanden das Herrenhaus mit musealer Einrichtung, das Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Veranstaltungsraum und angegliedertem Medienraum, die Toranlage mit Kasse und Museumsshop sowie die römische Küche. Das Mobilar, Türen, Fenster, der Warmwasserkessel im Heizraum sowie viele technische Details wurden nach antiken Vorlagen exakt nachgebaut. Sowohl Bad als Küche sind - wie zu römischen Zeiten - voll funktionsfähig. red

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