Mai-Fest in der Herbstsonne

Orscholz · Rund 300 Mountainbiker stellten sich bei der dritten Auflage des Sechs-Stunden-Rennens des RV „Taube“ Orscholz dem Kampf gegen die Uhr und die anspruchsvolle Strecke. Für Sascha Mai wurde das Rennen an der Saarschleife zur Triumphfahrt.

 Sechs Stunden über Stock und Stein – und sogar Treppen: Die Strecke in Orscholz forderte von den Fahrern und Rädern alles ab. Foto: Ruppenthal

Sechs Stunden über Stock und Stein – und sogar Treppen: Die Strecke in Orscholz forderte von den Fahrern und Rädern alles ab. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Schon seit einer guten Viertelstunde ist die Uhr beim Sechs-Stunden-Rennen des RV "Taube" Orscholz abgelaufen, da kommt Sascha Mai auf seinem Mountainbike um die Kurve vor dem Schlussanstieg geschossen. Noch ein letztes Mal geht es für den 27-Jährigen aus Gresaubach unter den sanften Strahlen der Herbstsonne am Sonntagnachmittag steil bergauf. Nachdem er für einige Sekunden wieder aus dem Blickfeld verschwunden ist, nimmt Mai um 16.18 Uhr dann die allerletzten Meter im Varadeser Park in Orscholz in Angriff: Hinweg über die zur Pyramide gestapelten Holzpaletten, im Slalom vorbei an den zwei verpackten Strohballen und ab ins Ziel, wo die Strapazen nach seiner langen Fahrt von insgesamt 6:18:15 Stunden endlich zu Ende sind.

Zweikampf über fünf Stunden

"Ich bin jetzt ziemlich platt", gesteht der Sieger vom Gastgeber Taube Orscholz kurz nach der Zielankunft. "David Büschler war mir fünf Stunden lang dicht auf den Fersen, daher war es heute sehr anstrengend für mich." Der Zweitplatzierte vom RC Pfälzerwald musste zum Ende des Rennens allerdings abreißen lassen und schaffte mit 15 Runden letztlich eine weniger als Mai, der bei seiner Triumphfahrt ein Stundenmittel von genau 19 Stundenkilometern erreichte und bei einer Rundenlänge von 7,3 Kilometern (180 Höhenmeter) somit gut 116 Kilometer abstrampelte. Und das, ohne große Erholungsphasen: "Es ging immer wieder rechts, links, hoch, runter. Ich musste sechs Stunden voll konzentriert bleiben", sprach der Gresaubacher von einer anspruchsvollen Strecke, die es für die 300 Starter nach dem Umzug aus Saarhölzbach, wo die beiden ersten Auflagen ausgetragen wurden, zu überwinden galt. Für Mai haben sich die Strapazen richtig gelohnt: Durch den Erfolg sicherte er sich vorzeitig den Gesamtsieg in der französischen Rennserie "European-Mountainbike-Trophy", die der Grund dafür war, warum das Gros der Teilnehmer aus dem Nachbarland an die Saarschleife pilgerte.

Anders als Mai, der ohne Sturz oder Defekt über die Runden kam, mussten einige Fahrer dem harten Kurs Tribut zollen. Etwa Quentin Molinari aus Metz, der in einem Dreierteam in der Hauptklasse an den Start ging und die letzten Meter Richtung Wechselzone etwas untypisch zu Fuß und mit dem Rad an seiner Seite absolvierte.

Gastgeber mit Umzug zufrieden

"Die Kette ist gerissen und ich bin gestürzt. Ich musste etwa hundert Meter zu Fuß laufen", verriet Molinari, dessen Einsatz sich aber lohnen sollte: Noch vor Ablauf der sechs Stunden überquerte er die Linie, ein Teamkollege durfte somit eine weitere Runde fahren und ein besseres Ergebnis herausholen. Am Ende kam Team Molinari auf Platz sieben, eine Runde hinter den Siegern "Les Becs de Selle".

Auch für die Gastgeber war die Veranstaltung ein Erfolg: "Der Umzug hat sich absolut gelohnt", meinte Peter van Sterkenburg, Pressewart des RV Orscholz. "Der neue Standort ist wirklich schön, dazu gab es nur ein paar kleinere Unfälle, auch die Stimmung und das Wetter haben gepasst." Und das auch noch, nachdem die Uhr schon sehr lange abgelaufen war.

Zum Thema:

Auf einen BlickErgebnisse des Sechs-Stunden-MountainbikeRennens in Orscholz: Einzelwertung: 1. Sascha Mai (Gresaubach/RV Taube Orscholz) 16 Runden/Schnitt: 19 Stundenkilometer; 2. David Büschler (RC Pfälzerwald) 15 Runden; 3. Stephan Schütz (RV Hirzweiler) 15 Runden; 4. Christian Lang (Silentbreeze International) 15 Runden; 5. Jochen Braun (Team Gran Fondo Saar) 14 Runden. Team Hauptklasse (drei Fahrer): 1. Les Becs de Selle (Frankreich) 17 Runden; 2. C3F VTT (Frankreich) 17 Runden; 3. CSC Yutz (Frankreich) 16 Runden; 4. Team Saarschleife (Tobias Klein, Patrick Müller, Philipp Klesen) 16 Runden. Team Fun Hobby: 1. Team Saarschleife-Bistro Mirabell (Nicolas Valentini, Björn Greif, Sebastian Groß, Julian Glunz und Timo Pohl) 15 Runden. bene

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort