Jäger und Naturschützer auf Konfrontationskurs

Hoppstädten-Weiersbach · Die Naturschutzverbände BUND und Nabu halten die Jagd im geplanten Nationalpark im Hunsrück in bestimmten Fällen weiterhin für nötig. Zwar sprechen sie sich gegen eine klassische Jagd aus, bei der es vor allem um Trophäen geht.



Dennoch könne es nötig sein, mit einem professionellen Wildmanagement einzugreifen, um etwa Wildschäden auf angrenzenden Feldern oder Tierseuchen zu vermeiden, teilten sie in Hoppstädten-Weiersbach mit.

Jagdverband kontert Vorschlag

Auf Kritik stieß diese Haltung beim Landesjagdverband Rheinland-Pfalz. "Auch im geplanten Nationalpark im Hunsrück muss flächendeckend gejagt werden", sagte Verbandssprecher Günther Klein nach einer Mitteilung. Es gelte, zu große Bestände an Wildtieren zu vermeiden. Damit sollten die Entwicklung des Waldes gesichert sowie Wildschäden auf angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen vermieden werden. Auch bei der klassischen Jagd gehe es nicht um Trophäen, vielmehr sei die Jagd "nachhaltiges Wildtiermanagement".

ÖPNV-Ausbau in der Diskussion

BUND und Nabu wandten sich außerdem dagegen, die im Hunsrück nicht heimische Fichte im Park "auf ganzer Fläche zu entfernen." Wegen guter Standortbedingungen wäre dies unrealistisch. An einigen Stellen aber sei es sinnvoll, Fichten zu fällen. Dies gelte zum Beispiel für entwässerte Moore, die renaturiert werden sollen.

Die Organisationen dringen zudem auf einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs rund um den Park. "Der Urlaub in der Nationalparkregion muss ohne eigenen Pkw gut möglich sein", betonte Winfried Werle von der BUND-Kreisgruppe Birkenfeld. Der Nationalpark soll sich von der Nahe bis an die Mosel erstrecken, mit gut 9200 Hektar in Rheinland-Pfalz und 920 Hektar im Saarland. Eröffnet werden soll er 2014.

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