Grüne Neune in St. Ingbert Ein Treffpunkt für kleine und große „Handwerker“ und Kreative

St. Ingbert · Das Café „Grüne Neune“ öffnet am morgigen Samstag in der St. Ingberter Ludwigstraße.

 Die Inhaberin des Kreativcafés „Grüne Neune“, Andrea Martin, freut sich darauf, viele große und kleine Gäste begrüßen zu können.

Die Inhaberin des Kreativcafés „Grüne Neune“, Andrea Martin, freut sich darauf, viele große und kleine Gäste begrüßen zu können.

Foto: Cornelia Jung

Am morgigen Samstag ist es geschafft. Dann wird aus Andrea Martins Idee, ein Kreativcafé vor allem für Familien zu eröffnen, Realität. Bereits vor zwei Monaten hatte die 45-Jährige den Laden in der St. Ingberter Ludwigstraße 8 fertig haben wollen, in dem es bei Spiel- und Bastelangeboten kreativ und gesellig zugehen soll. Doch Brandschutzauflagen und eine von Handwerkern angebohrte Wasserleitung, die die mehr als 100 Quadratmeter „fluteten“, machten der geplanten Deadline einen Strich durch die Rechnung.

Auch wenn einige Tage vorm „Kennenlerntag“ noch farbenfrohe Tische und Stühle, Spielküche und -haus, kleine Rutscherautos und Geschicklichkeitsspiele kreuz und quer im Raum stehen, sind doch die Regale mit grasgrünen Kreativboxen schon bestückt, die noch auf ihre Füllung warten. Papier, Holz, Perlen, aber auch Keramik und viele andere Dinge sind die Materialien, bei deren „Verarbeitung“ der Phantasie freier Raum gelassen werden kann. Andrea Martin hatte erlebt, dass das Basteln der Kinder zuliebe bei einigen Erwachsenen mit Frust verbunden war. „Entweder klappt es am Ende nicht oder man hat zu viel Material übrig“, so die Saarbrückerin. „Ach du grüne Neune“ hätten wohl so manche Eltern beim Betrachten der misslungenen Bastelversuche gedacht – der Name für Martins Projekt war also mit „Grüne Neune“ schnell gefunden.

Aus diesen Erfahrungen heraus entwickelte sie das Konzept vom Kreativcafé, bei dem sich Jung und Alt betätigen und nebenbei noch etwas trinken können. Handwerkeln nach Anleitung inklusive Erfolgserlebnis und Gelinggarantie, verspricht sich die Jungunternehmerin von ihrem „Baby“. Vor allem wollte sie einen Raum, in dem Kinderwagen willkommen sind und bei Regen nicht vor der Tür geparkt werden müssen. Die vierjährige Tochter Eva, die einige der Spielzeuge der „Grüne Neune“ mit ausgesucht hat, ist dem Alter, in dem sie sich auf allen Vieren bewegte, längst entwachsen. Deshalb ist der Besuch von reinen Krabbelgruppen für sie und ihre Mutter keine Option. „So etwas hat mir in der (Baby-)Zeit mit Eva gefehlt“, sagt die gebürtige Heidelbergerin, „mir war es wichtig, einen Ort zu schaffen, wo Kinder wirklich willkommen sind.“ Und den hofft sie in den Räumlichkeiten des ehemaligen „Spielwaren Brill“ gefunden zu haben, wo eine großzügige Spielecke auf die Kleinen wartet.

Außerdem gibt es einen großen Nebenraum, der sich für das Feiern von Kindergeburtstagen anbietet. Je nach Budget mit Zauberer, Bastelangeboten, Essen und Getränken. Wer auf der Suche nach einem Raum für Yoga oder Schwangerengymnastik ist, kann den Raum ebenfalls zu Sonderkonditionen mieten. Regionale Künstler werden Abend-Workshops anbieten, andere stellen ihre Werke aus. „So haben Nachwuchskünstler eine Chance, überhaupt auszustellen“, freut sich Andrea Martin. Auch jene, die nicht basteln, sondern sich nur unterhalten oder zuschauen wollen, sind dort gern gesehene Gäste. Und nicht nur für diese Gäste soll das Kreativcafé etwas Neues sein, das zur Belebung der Fußgängerzone beiträgt.

Auch für die Diplombetriebswirtin beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Erstmals ist sie mit „Grüne Neune“ selbstständig, einem Angebot, das nicht nur andere Eltern und ihre Kinder glücklich machen soll, sondern auch für ihre eigene Familie „kindkompatibel“ ist.

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