Hans Jochen Fries tritt zurück

Merzig. In den vergangenen Wochen habe er öfter an einen Rückzug aus dem Merziger Ortsrat gedacht, sagte der CDU-Mann in einem SZ-Gespräch. Am Freitagmorgen dann hat Hans Jochen Fries den Schnitt gemacht und seine Rücktrittserklärung im Merziger Rathaus abgegeben. Der Adressat: Merzigs Oberbürgermeister Alfons Lauer

Merzig. In den vergangenen Wochen habe er öfter an einen Rückzug aus dem Merziger Ortsrat gedacht, sagte der CDU-Mann in einem SZ-Gespräch. Am Freitagmorgen dann hat Hans Jochen Fries den Schnitt gemacht und seine Rücktrittserklärung im Merziger Rathaus abgegeben. Der Adressat: Merzigs Oberbürgermeister Alfons Lauer. "Damit habe ich meine Konsequenzen aus den Vorgängen um die konstituierende Sitzung des Merziger Ortsrates gezogen", kommentierte der Christdemokrat seinen Schritt. Stocksauer sei er gewesen, als der OB die konstituierenden Ortsratssitzung, für 10. Juli anberaumt, kurzfristig verschoben habe. "Der Termin war schon vor der Kommunalwahl am 7. Juni festgelegt", sagte Fries, der als CDU-Spitzenkandidat ins Rennen um das Amt des Merziger Ortsvorstehers gehen wollte. "Obwohl zu diesem Zeitpunkt die Amtszeit des bisherigen Ortsrates und des Ortsvorstehers bereits abgelaufen war." Die Absage sei schon eine Überraschung gewesen, nachdem zwei SPD-Ortsratsmitglieder plötzlich angegeben hätten, in Urlaub zu sein. "Wie unsicher der promovierte Jurist Lauer bei der Absage des Termins war, beweist, dass er sein Vorgehen vorab bei der Kommunalaufsicht absicherte", meinte Fries. Mit der Absage sei versprochen worden, einen neuen Termin einvernehmlich festzulegen. Auch daran habe sich Lauer nicht gehalten. Stattdessen habe der OB das Gremium mit dem 14. September als neuen Sitzungstermin konfrontiert. "Die Arbeit im Ortsrat erfordert mehr als in anderen Gremien gegenseitiges Vertrauen und gemeinsames Handeln." Die Vorgänge in den drei Monaten seit der Ortsratswahl haben nach Ansicht von Fries diese notwendigen Voraussetzungen zerstört - insbesondere die Terminierung der konstituierenden Ortsratssitzung. "Ich sehe daher keine Basis für eine ersprießliche Ortsratsarbeit und lege mein Ortsratsmandat nieder", heißt es in dem Schreiben an den OB weiter. Sein Mandat im Merziger Stadtrat werde er behalten, kündigte er gegenüber der SZ an.Schritt überraschteCDU-Stadtverbandschef Bernd Seiwert und seine Leute beraten derzeit über die Nachfolge von Fries, den die Christdemokraten als Spitzenkandidaten für das Amt des Ortsvorstehers ins Rennen schicken wollten. "Nachrücker für Hans Jochen Fries im Ortsrat ist Ulrich Soumann", sagte Seiwert auf SZ-Anfrage. Eine "totale Überraschung" nannte Manfred Klein (SPD) den Rücktritt von seinem Herausforderer Fries. "Seine Entscheidung ist zu akzeptieren", meinte Klein.Erfahren habe er es durch einen Anruf von CDU-Mann Marcus Hoffeld. Wegen des Rückzuges von Fries habe Hoffeld ein vereinbartes Gespräch abgesagt. "Wir wollten uns vor dem 14. September zusammensetzen und einen Konsens ausloten", ergänzte Klein. Vielleicht gelinge es, nach all den Querelen wieder eine gemeinsame Linie zu finden. "In den vergangene fünf Jahren gab es bis auf zwei oder drei Ausnahmen nur einvernehmliche Abstimmungen." Der SPD-Mann, bislang Ortsvorsteher von Merzig, würde dies auch gerne bleiben. Die SPD hat im Ortsrat sechs, die CDU fünf Sitze, FDP und Grüne jeweils einen. Auch Grünen-Stadtverbandschef Klaus Borger war von dem Rückzug überrascht. "Ich habe Fries als angenehmen und fairen Menschen kennen gelernt."

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