Große Beteiligung beim Kirchenmusiktag

Homburg · Musik liegt in der Luft, wenn einmal alle zwei Jahre Protestanten – ob Chöre, Solisten oder Gruppen – zum Dekanatskirchenmusiktag zusammenkommen. Jüngst war es wieder soweit, diesmal in der Stadtkirche in Homburg.

 Beim Dekanatskirchenmusiktag in der protestantischen Stadtkirche Homburg sangen die beteiligten Chöre unter der Leitung von Bezirkskantor Stefan Ulrich das Lob Gottes. Foto: Bernhard Reichhart

Beim Dekanatskirchenmusiktag in der protestantischen Stadtkirche Homburg sangen die beteiligten Chöre unter der Leitung von Bezirkskantor Stefan Ulrich das Lob Gottes. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Alle zwei Jahre treffen sich Chöre, Ensembles und Solisten der evangelischen Kirchenmusik aus dem Bereich des Kirchenbezirks Homburg zum gemeinsamen musikalischen Gotteslob. In diesem Jahr fand der Dekanatskirchenmusiktag wieder einmal in der protestantischen Stadtkirche in Homburg statt. Mit dabei waren Sängerinnen und Sänger der Kirchenchöre Bexbach, Kirkel, Oberbexbach, Steinwenden, Rohrbach, der Homburger Kantorei, dem Homburger Vokalensemble und das Bläserensemble Social Brass. Der Kirchenmusiktag sei "das Fest der Kirchenmusik auf Dekanatsebene, um gemeinsam zu singen, zu spielen, zu feiern und Gott zu loben", erklärte Bezirkskantor Stefan Ulrich, der für die musikalische Gesamtleitung verantwortlich war.

Die hohe Beteiligung der Freunde der Chor- und Kirchenmusik zeige, wie breit und engagiert Kirchenmusik im Dekanat aufgestellt sei, versprach Ulrich den Zuhörern eine Stunde, bei der mit viel Freude und Lust Loblieder gesungen werden. Der Kirchenmusiktag werde im Wechsel mit dem Landeskirchenmusiktag in Speyer in unterschiedlichen Kirchen veranstaltet und habe letztmals 1996 in der Stadtkirche stattgefunden, betonte Ulrich. Nicht jede Kirche eigne sich auch von ihrer Größe her für solch eine Veranstaltung.

In seiner Ansprache beschäftigte sich Dekan Fritz Höhn mit der Behauptung "Singen ist eine Gabe Gottes, die jedem geschenkt wurde". Doch was bedeute Singen und Gesang, da doch nicht alles gesungen werden könne?, fragte Höhn: "Der Mensch singt, wenn ihm etwas am Herzen liegt. Singen kann ein Ausdruck von Freude und auch von Klage sein". Angesichts der zahlreichen Fremdworte, vor allem Anglizismen wies Höhn auf die Gefahr hin, "dass unsere Sprache verkümmert und wir nur noch eine Modesprache sprechen". So sei die Sprache von Formeln, Abkürzungen und Zahlen durchsetzt, sei nur noch Mittel zum Zweck, eine 08/15-Sprache, mit der man so gut wie nichts sagt: "Es sind Worthülsen, die nichts mehr transportieren. Je kürzer, desto besser", stellte er fest. Dagegen sei der Gesang jedoch keine verkümmerte Sprache, sondern eine Stimme, die Trost schaffe. "Lieder sprechen die Sprache des Festes". Darüber hinaus beklagte der Dekan so manche Eintönigkeit, unter der die Zeit leide. Der Chor aber lebe von vielen verschiedenen Stimmen, von tiefen, hohen, von Bass, Bariton, Tenor, Alt und Sopran, betonte er. Die Vielfalt und Mehrstimmigkeit des Chorgesangs ergebe eine gute Harmonie, denn der gute Klang entstehe nur zusammen mit anderen Chören, so Höhn. "Chöre sind eine Bewegung gegen die Eintönigkeit, denn viele Stimmen ergeben den richtigen Klang. Chöre setzen gegen die Eintönigkeit und Pflicht die Sprache der Kür und der Freiheit", meinte Höhn.

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