Geld für Begabte von der Wirtschaft

Rohrbach/Esslingen. Um den bundesweiten Nachwuchsmangel an Ingenieuren abbauen zu helfen, wurde vor gut zwei Jahren der Festo-Bildungsfonds ins Leben gerufen und von der Eigentümerfamilie mit fünf Millionen Euro ausgestattet

Rohrbach/Esslingen. Um den bundesweiten Nachwuchsmangel an Ingenieuren abbauen zu helfen, wurde vor gut zwei Jahren der Festo-Bildungsfonds ins Leben gerufen und von der Eigentümerfamilie mit fünf Millionen Euro ausgestattet. Der Fonds finanziert vor allem die Lebenshaltungskosten und Studiengebühren von Studenten und Doktoranden aus Ingenieurwissenschaften und Technik bis zu 40 000 Euro. Auch Auslandssemester und -aufenthalte sowie studienbezogene Einmalaufwendungen wie Laptops werden finanziert. Derzeit werden über 160 Teilnehmer unterstützt. Wie der Projektleiter des Fonds, Uwe Machwirth, weiter mitteilt, beträgt die Unterstützung im Einzelfall im Schnitt 10 000 bis 12 000 Euro. Das Maximum der in Anspruch genommenen Förderung beläuft sich auf 34 000 Euro. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, Techniker-Nachwuchs für Festo zu gewinnen. Machwirth betont, dass "die Zugehörigkeit zu einem Unternehmen keinen Einfluss auf die Förderentscheidung hat". Es komme ausschließlich auf das Potenzial des Antragstellers an. Der Fonds solle die Rahmenbedingungen für die Qualifizierung im technisch/ingenieurwissenschaftlichen Bereich "für den Gesamtstandort Bundesrepublik und nicht nur für einzelne Unternehmen verbessern". Verfügt allerdings ein Mitarbeiter eines Netzwerkunternehmens über ein Empfehlungsschreiben der Personalabteilung, so genügt ein verkürztes Bewerbungsverfahren. Dadurch, so Machwirth, werde aber kein anderer Bewerber schlechter gestellt. Bei der Bewerbung zählen die bisherigen Leistungen (Zeugnisse, Scheine) und das "vermutete Potenzial". Die Analyse der Leistungsfähigkeit erfolgt über ein "Online-Assessment-Center", über dessen Ergebnis der Bewerber eine Rückmeldung erhält.Die Auserwählten profitieren von einem Netz aus technisch orientierten Unternehmen sowie Hochschulen und Professoren. Ermöglicht wird damit der direkte Kontakt mit Führungskräften und der betrieblichen Praxis. Die Netzwerkunternehmen bieten Praktika, die auch weltweit angeboten werden. Die Netzwerk-Professoren vermitteln in Vorträgen den neuesten Stand von Wissenschaft und Forschung. Der CareerConcept AG obliegt die Verwaltung des Fonds. Dazu gehört das Rückzahlungsmanagement. Wie bei einem Generationenvertrag wird die Rückzahlung zur Finanzierung nachrückender Studienjahrgänge verwendet. Zurückgezahlt wird nach dem Eintritt in das Berufsleben. Die Beträge richten sich nach der Höhe des Einkommens. Der Teilnehmer zahlt einen vorher festgelegten Prozentsatz über eine bestimmte Laufzeit zurück.

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