Ein Stück Ozean in Völklingen

Völklingen. Noch ist die neue Meeresfischzuchtanlage kalt und dunkel. Die Beleuchtung ist spärlich, in den Becken steht Wasser - aber das ist nur ein wenig Bodennässe auf blankem Beton. Das Wasser für die Fische kommt erst später, wenn zum Ende des Jahres die Arbeiten vor dem Abschluss stehen

Völklingen. Noch ist die neue Meeresfischzuchtanlage kalt und dunkel. Die Beleuchtung ist spärlich, in den Becken steht Wasser - aber das ist nur ein wenig Bodennässe auf blankem Beton. Das Wasser für die Fische kommt erst später, wenn zum Ende des Jahres die Arbeiten vor dem Abschluss stehen. Mit einem Tag der offenen Tür gaben die Betreiber am Wochenende den Völklingern und allen anderen Interessierten Gelegenheit, die viel diskutierte Baustelle zu besichtigen. Durch die politischen Diskussionen der letzten Wochen, die Finanzierungsdebatte und den in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Streit zwischen den Beteiligten weckte die Meeresfischzuchtanlage in Völklingen schon vor ihrer Fertigstellung das Interesse der Saarländer. Rund 1000 Besucher informierten sich am Sonntag über den Baufortschritt und die Funktionsweise. Leider gab es noch keine Fische zu sehen und auch kein Salzwasser. Trotzdem kann man bereits erahnen, wie groß die späteren Aufzuchtbecken sein werden und dass hier viel mehr als nur ein übergroßes Aquarium entsteht. Die Führungen übernahmen unter anderem Uwe Waller, Meeresbiologe und Experte für Aquakulturen, Jochen Dahm, Geschäftsführer der Stadtwerke Völklingen und der Meeresfischzucht Völklingen, und Friedrich Esser, Geschäftsführer der International Fish Farming Technology. Die drei führenden Köpfe standen Rede und Antwort und bekräftigten wiederholt ihre Entschlossenheit, die Anlage wie vorgesehen fertigzustellen und zum Jahresbeginn 2011 auch in Betrieb zu nehmen. Esser klärte über die Vermarktungschancen auf, Waller beantwortete Fragen zur Aufzucht der Fische, der Aufbereitung des Wassers und über die aufwendige Technik dazu. Insgesamt 45 gut besuchte Führungen kamen über den Tag verteilt zustande. In Gruppen wurden die Bürger durch die Anlagen geschleust. Nur der Forschungsbereich blieb für die Besucher verschlossen. Dort wächst zwar schon was, aber die Anlage ist noch verschlossen. "Auch dies werden wir in Kürze ändern, eine Einweihung der Forschungsanlage ist geplant", sagt Esser. Nur momentan sei es noch ein wenig zu früh. Bis Wolfsbarsch, Dorade und russischer Stör vom Otto-Normal-Verbraucher aus der Anlage bezogen werden können, dauert es also noch. "Die Anlage wird Ende des Jahres fertig. Nächstes Jahr im Januar oder Februar kommen die ersten Setzlinge ins Wasser, dessen Qualität erst stimmen muss. Im Herbst steht dann die Ernte an", so Isabelle Malburg von den Stadtwerken Völklingen. Und wie kommt das Meerwasser nach Völklingen? Indem man Salz aus Säcken in normales Völklinger Wasser gibt, erklärten die Experten den Besuchern.

HintergrundDie Meeresfischzuchtanlage, die derzeit auf dem Gelände der früheren Kokerei Fürstenhausen entsteht, wird gebaut von einer eigens dafür gegründeten Gesellschaft, an der die Stadtwerke-Tochter Gewerbe-Ansiedlungsgesellschaft Völklingen (GAV) 89,9 Prozent der Anteile hält. Die International Fish Farming Technology (IFFT) ist mit 10,1 Prozent Minderheitsgesellschafter. dd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort