Die Straßenzauberer sind in St. Wendel los

St. Wendel. "Oh!", riefen die Zuschauer, als Zauberer Gilbert le Saltimbanque auf der Mott einen riesigen Feuerball spuckte. Der Franzose ist einer von 31 Magiern aus 15 Ländern, die an der ersten Europameisterschaft (EM) in der Straßenzauberei in St. Wendel teilnehmen. Der Wettkampf wurde am Freitagnachmittag auf dem städtischen Schlossplatz eröffnet

St. Wendel. "Oh!", riefen die Zuschauer, als Zauberer Gilbert le Saltimbanque auf der Mott einen riesigen Feuerball spuckte. Der Franzose ist einer von 31 Magiern aus 15 Ländern, die an der ersten Europameisterschaft (EM) in der Straßenzauberei in St. Wendel teilnehmen. Der Wettkampf wurde am Freitagnachmittag auf dem städtischen Schlossplatz eröffnet."Wir haben das Wagnis auf uns genommen, eine internationale Europameisterschaft zu veranstalten", sagte Organisator Georg Lauer auf der Eröffnungsfeier. Das Echo der internationalen Zauberverbände sei aber "hervorragend" gewesen. Anschließend bat Lauer die Mitglieder der Jury auf die Bühne, die die rund 150 Zuschauer mit Applaus begrüßten. Zu den acht Juroren zählen unter anderen Prisca Walther, Chris Schäfer, John Pye und Peter Din vom Internationalen Verband Magischer Gesellschaften. Originalität, Effekte, Technik und der Umgang mit dem Publikum sind einige der Kriterien, nach denen die Zauberer beurteilt werden. Der Sieger der EM wird an diesem Samstagabend im Rahmen einer Open-Air-Zauber-Gala auf dem St. Wendeler Schlossplatz geehrt.Unter dem Applaus des Publikums betraten die Magier, die in St. Wendel um die europäische Krone zaubern, auf der Eröffnungsfeier die Bühne. Vor sich trugen die Gaukler Schilder mit der jeweiligen Landesfahne. Den Anfang machte Nick Nickolas. Er drehte sein Länderschild erst einmal auf den Kopf, um zu zeigen, dass er vom anderen Ende der Welt nach St. Wendel gekommen war. 2500 Euro hätten Nickolas die Flüge von Australien nach Deutschland und zurück gekostet, sagte Lauer. Da die Antrittsprämie für die Zauberer bei lediglich 400 Euro liege, bat der Organisator die Zuschauer, den Künstlern möglichst viel "Hutgeld" zu geben. Einer der Weltklasse-Magier, die St. Wendel an diesem Wochenende verzaubern, ist Charlie Caper. Der Schwede hat in seinem Heimatland das Äquivalent zu "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen und wurde auf der Zauber-Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende in China Vize-Weltmeister. Auf der Eröffnungsfeier kündigte St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon an, dass im nächsten Jahr eine Weltmeisterschaft im Straßenzaubern in St. Wendel veranstaltet werde. Den Teilnehmern an der EM wünschte das Stadtoberhaupt "erfolgreiches Zaubern" und den Zuschauern "viel Spaß". Nachdem Organisator Lauer angekündigt hatte, dass am Freitag bis 24 Uhr "nonstop gezaubert" werde, betrat das Duo "Extra Art" aus dem Schwarzwald die Bühne, das für seine Mischung aus Akrobatik, Artistik und Clownerie viel Applaus vom Publikum bekam. Gegen 15 Uhr lockte Beifall und Lachen immer mehr Menschen auf die Mott. Denn dort hatte die Zauber-EM mit einem Auftritt des Franzosen Gilbert begonnen. Der Magier verknotete einen Luftballon zu einem kleinen Hund, bewegte sich wie ein Roboter, präsentierte die Kunsttücke des "kleinsten Flohs der Welt" und spuckte Feuer. Wie seine Kollegen wird der Franzose auch am Sonntagnachmittag in St. Wendel seine magischen Künste zeigen. Dann stehen ein Familien-Zauberfest sowie der "Jahrmarkt der Unmöglichkeiten" auf dem Programm.

Auf einen BlickDie Magier, die bei der ersten Straßen-Europameisterschaft in St. Wendel zaubern: Nick Nickolas und Ulla Taylor (Australien), Lefter Mucaj (Albanien), Steve Faulkner, Mustafa und Daisy, Peter Wardell (England), Doctor Marrax und Söhne, Mago Norberto, Meister Eckart, Tobi van Deisner (Deutschland), Stephen Lucy, Raymond Raymondson, Gilbert le Saltimbanque, Mago Bastardo (Frankreich), Mago Bryan (Italien), Albi (Fürstentum Lichtenstein), Charismo, Sira (Niederlande), Dino Eichner (Österreich), Pavel Langer, Zee Deneck und Sarka (Tschechien), Ted McKoy (Schottland), Hörbi Kull, Rono (Schweiz), Adrian Conde, Civi Civiac, Flikto, Pablo Superstar, Vituco (Spanien), Humph James (Wales), Charlie Caper (Schweden). mic

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