Der Wendelinushof feiert Geburtstag

St. Wendel. 1898 stand der Langenfelder Hof, heute Wendelinushof genannt, am Anfang des segensreichen Wirkens der Steyler Patres und Brüder. Nach seiner Umnutzung durch das Werkstattzentrum für behinderte Menschen, die im Jahre 2000 in Gang kam, ist es zu einem Projekt mit hohem Zukunftswert geworden. Am Sonntag wurde der 110. Geburtstag des Hofes gefeiert.

 Blick in den Innhof des Wendelinushofes in St. Wendel. Foto: atb

Blick in den Innhof des Wendelinushofes in St. Wendel. Foto: atb

St. Wendel. An dem Ort, wo vor 110 Jahren das Leben und Wirken der Steyler Patres und Brüder in St. Wendel begann, auf dem Wendelinushof, wurde am Sonntag Geburtstag gefeiert. Im Festhochamt in der Hofkapelle, das von 100 Gläubigen besucht war, sprach Pater Provinzial Bernd Werle vom Grundstein, den der inzwischen heilig gesprochene Pater Arnold Janssen im Jahre 1898 gelegt habe, als er das Hofgut für den Steyler Orden erwarb. Einige Jahre später kam das unterhalb gelegene Missionshaus hinzu. Des Ordensgründers Ziel sei es gewesen, diese Niederlassung in St. Wendel zu einer Perle in der saarländischen Landschaft zu machen. Der Prediger schätzte, dass etwa 80 Prozent der saarländischen Missionare während dieser Zeit aus dem St.Wendeler Missionshaus hervorgegangenen sind. "Heute führt das Werkstattzentrum die Tradition des Wendelinushofes fort und stellt Menschen, Natur und Umwelt in den Mittelpunkt seines Handelns", sagte der Provinzial weiter. Die Arbeit des Zentrums passe gut zu den Steyler Missionaren, weil auch Pater Arnold Janssen die Würde des Menschen ein lebenslanges Anliegen gewesen sei. Der Minister für Bundesangelegenheiten und Chef der saarländischen Staatskanzlei, Karl Rauber, würdigte in seiner Ansprache das Werk Arnold Janssens. Trotz der veränderten Situation wirke sein Geist auf dem Wendelinushof weiter. Das große Engagement des Werkstattzentrums, damit behinderte Menschen in die Gesellschaft eingegliedert werden können, sei ein deutliches Zeichen in einer Zeit, in der für Behinderte oft nicht viel übrig bleibe. Der Erfolg des Projektes sei inzwischen unübersehbar. Es sei zu einem Modell mit hohem Zukunftspotenzial geworden. Bernhard Müller, der Geschäftsführer des Werkstattzentrums, ließ die Geschichte des Wendelinushofes seit seiner Umnutzung Revue passieren. Unter den derzeit 180 Beschäftigten arbeiteten 80 behinderte Menschen in verschiedenen Bereichen. Deshalb zähle der Hof zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der Region. In den zurückliegenden Jahren seien zwölf Millionen Euro in die Hofanlage investiert worden. Ein großer Teil der Mittel habe die saarländische Landesregierung bereitgestellt. Für 2008 erwartet der Wendelinushof die stolze Zahl von 250000 Besuchern.Mit Pater Provinzial Bernd Werle zelebrierten die Patres Heinz Schneider, Roberto Alda, Anton Ehmer und Ferdinand Groß das festliche Hochamt. Bernhard Alt leitete den Eltern-Lehrer-Schülerchor des Arnold-Janssen-Gymnasiums, der die "Missa prima" von Giovanni Cassidi sang. Die Flötensoli spielten Ina und Stefan Laub. Mit einem musikalischen Nachmittag wurde die Feier fortgesetzt. Mitwirkende waren der Eltern-Lehrer-Schülerchor, Mitglieder der Musikschule im Landkreis St. Wendel und das Jugendorchester des Winterbacher Musikvereins. gtr

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