Als wäre es gestern gewesen

Merzig. Eineinhalb Jahre sind seit seinem Unfall in der Budenheimer Waldsporthalle vergangen, doch Alexander Bochem erinnert sich noch daran, als ob es gestern gewesen wäre. "Das war der einschneidendste Moment in meiner Laufbahn", sieht der heute wieder genesene Linksaußen dem Auswärtsspiel des Handball-Regionalligisten Untere Saar in Budenheim (Freitag, 19

 Alexander Bochem "fliegt" erst seit dem Ende der vergangenen Saison wieder. Vorher musste er fast ein Jahr pausieren.Foto: rup

Alexander Bochem "fliegt" erst seit dem Ende der vergangenen Saison wieder. Vorher musste er fast ein Jahr pausieren.Foto: rup

Merzig. Eineinhalb Jahre sind seit seinem Unfall in der Budenheimer Waldsporthalle vergangen, doch Alexander Bochem erinnert sich noch daran, als ob es gestern gewesen wäre. "Das war der einschneidendste Moment in meiner Laufbahn", sieht der heute wieder genesene Linksaußen dem Auswärtsspiel des Handball-Regionalligisten Untere Saar in Budenheim (Freitag, 19.30 Uhr) mit gemischten Gefühlen entgegen. Die schicksalhaften Ereignisse im damaligen Oberliga-Spitzenspiel hat der 24 Jahre alte Merziger Flügelstürmer bis heute nicht vergessen. Mit Grauen denkt er an die 15. Spielminute zurück: Sein Team hatte die Partie klar dominiert und er gerade per Tempo-Gegenstoß das Tor zur 11:6-Führung erzielt. Dabei kam er so unglücklich auf, dass er sich das Knie verdrehte und - wie sich später herausstellte - das vordere Kreuzband riss. Ein Schock für die Gäste, der Angriffsmotor stotterte. Budenheim nutzte die Schwäche, gewann das Spiel und später auch den Titel. Die Verletzung Bochems sei einer der Gründe für den verpassten Aufstieg gewesen, meinte später HF-Trainer Berthold Kreuser. "Das hört man natürlich gern, ich weiß aber nicht, wie es anders gelaufen wäre", blickt Bochem bescheiden zurück. Die Wölfe schafften den Aufstieg dann ein Jahr später auch ohne ihn. Nach elf Monaten Zwangspause konnte der schnelle Mann seinem Team erst wieder in den letzten Spielen helfen. Mittlerweile ist die Verletzung aber ausgeheilt - und Bochem voll einsatzfähig. Mit dem Regionalliga-Auftakt und Platz neun nach drei Spieltagen ist er ganz zufrieden. "Mit etwas mehr Wurf-Glück hätten wir jetzt sechs statt nur zwei Punkten auf dem Konto und könnten die Sache etwas ruhiger angehen", ärgert er sich aber über die vergebenen Chancen in Hochdorf (28:29) und im Heimspiel gegen Gelnhausen (29:32). Die Trefferquote müsse besser werden. Sich selbst nimmt er dabei nicht aus. "Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viele Bälle versiebt habe", lautet die Selbstkritik. Die Niederlagen gegen diese höher eingestuften Teams seien allerdings kein Beinbruch. Der Tabellenzwölfte Budenheim sei nun aber ein Gegner, gegen den man punkten sollte, findet Bochem. "Die spielen wohl wie wir gegen den Abstieg. Wir müssen uns deshalb nicht verstecken, auch auswärts nicht", brennt der Linksaußen darauf, beim Wiedersehen in der höheren Spielklasse alte Rechnungen zu begleichen. "Wir sind stärker geworden, Budenheim hat sich seit damals nicht viel verändert. Ich denke, das könnte für uns ein Schlüsselspiel werden", sagt Alex Bochem.

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