Tollkühne Männer, fliegende Kisten

St. Wendel. Wenn am Wochenende im Wendelinuspark Supermoto-Asse aus elf Nationen um die Internationale Deutsche Supermoto-Meisterschaft fahren, dann ist das zwar kein WM-Lauf in St. Wendel wie in den beiden vorangegangenen Jahren. Dennoch sind die Rennen nicht minder spektakulär. Und eigentlich sind sie für die Zuschauer sogar interessanter

 Atemberaube Kunststücke: Die Freestyler küren am Freitag in St. Wendel den König der Lüfte.Foto: Wieck

Atemberaube Kunststücke: Die Freestyler küren am Freitag in St. Wendel den König der Lüfte.Foto: Wieck

St. Wendel. Wenn am Wochenende im Wendelinuspark Supermoto-Asse aus elf Nationen um die Internationale Deutsche Supermoto-Meisterschaft fahren, dann ist das zwar kein WM-Lauf in St. Wendel wie in den beiden vorangegangenen Jahren. Dennoch sind die Rennen nicht minder spektakulär. Und eigentlich sind sie für die Zuschauer sogar interessanter. Der Grund? "Bei den Weltmeisterschaftsläufen waren wir in der Gestaltung des Rahmenprogramms sehr stark reglementiert", erklärt Frank Egler vom ADAC Saarland. Beispielsweise war für so genannte Local-Rider-Rennen, in denen regionale Supermoto-Fahrer um den Sieg kämpfen, kein Platz. "Das war sehr schade, denn wir wollen ja Motorsport als Breitensport", sagt Egler, gleichzeitig Vorsitzender des MSC Nordsaar.Start für das St. Wendeler Super-Motorsport-Wochenende ist bereits am Freitag. Und zwar mit einem echten Knaller: Deutschlands beste Freestyler kommen, um bei ihrem Saisonabschluss den Meister der Lüfte zu krönen. Die Motocross-Akrobaten, die sich und ihre Maschinen sieben Meter hoch in den Nachthimmel von St. Wendel katapultieren, stehen für puren Nervenkitzel: Saltos mitsamt Motorrad sind bei den Freestylern Standard. Titelverteidiger Hannes Ackermann bringt zum letzten Springen einen hauchdünnen Vorsprung mit: Er liegt zwei Punkte vor KTM-Marken-Kollege Stefan Bengs. Was auf die Zuschauer zukommt, das wurde vergangene Woche bei einem "Schnupperspringen" auf dem St. Wendeler Schlossplatz offensichtlich. Hannes Ackermann hüpfte gemeinsam mit Tobias Seibert über eine mobile Schanze, konnte bei der Nachtflug-Vorführung vor dem Rathaus aber nicht die ganze Kraft seiner KTM entfesseln. "Dazu reicht der Platz hier einfach nicht aus", erklärte der Moderator des Schnupperspringens. Angesichts der waghalsigen Vorführungen erstaunt die Aussage, dass "das Freestyle, auch wenn es sehr spektakulär aussieht, eine der ungefährlichsten Motorrad-Sportarten überhaupt ist." Der Grund: Es geht zwar hoch hinaus, aber die Geschwindigkeiten sind nicht so hoch. Dass die Freestyler am Freitag sowie die Supermoto-Spezialisten am Samstag und Sonntag einwandfrei präparierte Pisten vorfinden, daran arbeitet das Team von ADAC-Mann Egler bereits seit Samstag: "Der Offroad-Bereich für das Supermoto ist schon fertig, der Freestyle-Bereich auch. Wir haben allein für den Freestyle-Hügel rund 40 Lkw-Ladungen Erde herbeigekarrt." Unter der Woche wurde bereits ein Großteil der rund 1450 Strohballen an der Rennstrecke verteilt. Am Donnerstag wird ab 21 Uhr die Bundesstraße 269 gesperrt und die Boxengasse sowie der Bereich Start-Ziel mit Ampelanlage aufgebaut.

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