1250 Kilometer auf dem Fahrrad

Saarbrücken. Rudolf Jacob liebt die Herausforderung und die Glückseligkeit nach einer überstandenen Etappe. Der 77-jährige Saarbrücker fährt seit 1984 regelmäßig große Radtouren. Am Freitag startet er mit seiner Tochter Annette Jacob eine 1250 Kilometer lange Tour nach Playa de Aro in Spanien. 14 Etappen, die zwischen 60 und 90 Kilometer am Tag lang sind

 Rudolf Jacob mit seinem liebsten Sportgerät. Foto: Jacob

Rudolf Jacob mit seinem liebsten Sportgerät. Foto: Jacob

Saarbrücken. Rudolf Jacob liebt die Herausforderung und die Glückseligkeit nach einer überstandenen Etappe. Der 77-jährige Saarbrücker fährt seit 1984 regelmäßig große Radtouren. Am Freitag startet er mit seiner Tochter Annette Jacob eine 1250 Kilometer lange Tour nach Playa de Aro in Spanien. 14 Etappen, die zwischen 60 und 90 Kilometer am Tag lang sind. "Falls es zu Verzögerungen kommt, haben wir vorsichtshalber noch zwei weitere Etappen eingeplant", sagt Jacob. 20 Kilogramm Gepäck, schätzt der ambitionierte Sportler, werden sie pro Fahrrad mitnehmen müssen. Verbandszeug, Medikamente, Kleidung und besonders die Regenjacken müssen unbedingt mit von der Partie sein. "Wir müssen auf alles vorbereitet sein", sagt er. Um immer in Bestform zu bleiben, erledigt der 77-Jährige alles mit dem Rad. Das Auto benütze er gar nicht mehr. "Nur bei Glatteis fahre ich kein Rad", sagt er. Rudolf Jacob war schon immer begeisterter Sportler. Zunächst galt diese Begeisterung aber dem Fußball. Er war in jungen Jahren unter anderem Vertragsspieler des SV Saar 05, später erfolgreicher Trainer in Nunkirchen und in Saarbrücken. Seine erste größere Tour machte er 1949 nach Paris. 1984 wandte er sich wieder intensiv dem Radsport zu. Damals startete er eine Radtour über die Alpen nach Nizza. "2000 Kilometer hin und zurück", erzählt Rudolf Jacob. Seine Touren führten ihn unter anderem tausende Kilometer weit nach Venedig und in die Bretagne. Seine letzte große Tour bestritt er 2006 nach Spanien. An diesen Radtouren fasziniert ihn vor allem das Erlebnis beim Fahren. "Durch so eine Tour kann man Mensch und Land erst richtig kennenlernen", sagt er. Deshalb will auch seine Tochter mit. "Ich wollte immer schon mit meinem Vater mitfahren", sagt Annette Jacob. Schließlich brachte der Vater so einige interressante Geschichten mit. Als er zum Beispiel 1984 auf dem Weg nach Nizza war, hatte er kurz vor Lyon sonntags einen Platten und musste das Rad schieben. Er kam an einer Peugeot-Werkstatt vorbei. Dort war der Betreiber so nett und reparierte das Fahrrad. Zufällig kam der Bruder des Werkstatt-Besitzers vorbei. Es stellte sich heraus, dass dieser während des Zweiten Weltkrieges in Bliesransbach Kriegsgefangener war. Die Weiterfahrt verzögerte sich um einige Tage, da sich die Herren so einiges zu erzählen hatten. "Das war ein schönes Beispiel für deutsch-französische Verständigung", sagte Jacob. Während er damals noch mit dem Fahrrad dieselbe Strecke zurückfuhr, will er das heute nicht mehr tun. Nach der Ankunft macht er zunächst vier Wochen Urlaub, bevor er mit dem Auto zurückkehrt. Diese Tour wird auch sicher nicht die letzte bleiben, ist sich der 77-Jährige sicher. "Denn, so Gott will, werde ich auch mit 80 eine Tour machen."Von der Tour berichtet Annette Jacob auf www.facebook.com/jacobsweg.

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