Saar-Handwerk mit gutem Start ins Jahr

Saarbrücken · Das Saar-Handwerk blickt optimistisch in die Zukunft. Das erste Quartal lief gut und auch bei den Aussichten für die nächsten Monate herrscht Zuversicht. Das ergab die Frühjahrs-Umfrage der Handwerkskammer.

Das saarländische Handwerk ist mit Zuversicht in das Jahr 2014 gestartet. Die Umsätze sind gestiegen, die Produktionskapazitäten besser ausgelastet und bei den Arbeitsplatz-Zahlen ist die Entwicklung stabil. Das geht aus der Frühjahrs-Umfrage der Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes hervor, an der sich rund 1500 Betriebe beteiligt haben. Insgesamt 83 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2014 mit gut oder befriedigend. Zu Beginn des Jahres 2013 waren es nur 72 Prozent.

Gestiegene oder gleichbleibende Umsatz- und Auftragsentwicklung melden 70 Prozent der Betriebe (Vorjahr 56 Prozent). Der Anteil der Firmen, die einen Umsatz-Rückgang verzeichnen, ist von 44 auf 30 Prozent gesunken. Bei 68 Prozent der Unternehmen ist der Auftragsbestand gestiegen oder zumindest gleich geblieben (Vorjahr 62 Prozent). Das Auftragspolster der Handwerker ist ungefähr genauso dick wie in den ersten drei Monaten des Jahres 2013. Die Reichweite der Aufträge lag im ersten Quartal bei sieben Wochen (Vorjahr 7,2 Wochen). Die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten stieg von 70 auf 74 Prozent.

Die Beschäftigungsentwicklung ist stabil. 76 Prozent (Vorjahr 79 Prozent) der Betriebe gaben an, dass sie die Zahl der Beschäftigten konstant halten wollten. 17 Prozent haben ihren Personalbestand zurückgefahren (Vorjahr 15 Prozent). "Vor allem die Unsicherheit hinsichtlich der Energiewende trifft einige Gewerke hart", sagt HWK-Hauptgeschäftsführer Georg Brenner. So würden Firmen, die Photovoltaik-Panels auf den Dächern von Privathäusern anbringen, über einen Auftragseinbruch klagen. Die Hauseigentümer seien wegen der künftigen Förderung verunsichert und wüssten nicht, ob sich Solarpanels künftig überhaupt noch lohnen. Auch die energetische Gebäudesanierung sei ins Stocken geraten, weil sie finanziell kaum noch unterstützt würde. Das Saar-Handwerk beschäftigt rund 63 300 Frauen und Männer.

"Darüber hinaus macht sich der Mangel an genügend Facharbeiter-Nachwuchs immer stärker bemerkbar", sagt Brenner. Zum einen würde die Zahl der jungen Leute allgemein sinken. Auf der anderen Seite locke die Industrie mit besseren Konditionen und es würden immer mehr junge Männer und Frauen lieber ein Studium absolvieren als einen Handwerksberuf zu erlernen. Mit zahlreichen Aktionen will die HWK mit Partner darauf hinweisen, "dass jungen Leuten auch nach einer handwerklichen Ausbildung alle Wege offenstehen", meint der HWK-Geschäftsführer. "Aber sie haben dann wenigstens einen qualifizierten Abschluss."

Für den Rest des Jahres erwartet das Saar-Handwerk eine positive Entwicklung. Schon für das zweite Quartal (Mai bis Juli) ist die Zuversicht gestiegen. 88 Prozent (Vorjahr 80 Prozent) gehen von einer stabilen oder besseren Geschäftsentwicklung aus.

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