Saar-Forscher kritisieren Bilanzen

Saarbrücken · Viele Unternehmen weisen in ihren Bilanzen zu hohe Firmenwerte aus. Das hat eine Studie des Centrums für Bilanzierung und Prüfung an der Universität des Saarlandes gezeigt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert, oft auch als "Goodwill" bezeichnet, entsteht, wenn beim Kauf eines Unternehmens der gezahlte Kaufpreis höher ist als das Nettovermögen der erworbenen Gesellschaft. Damit honorieren Käufer beispielsweise Synergiepotenziale, einen fachkundigen Mitarbeiterstamm oder Kundenbeziehungen.

Wie die Studie zeigt, bleibt dieser Wert bei rund einem Fünftel der Dax-Konzerne stabil, wird also nicht abgeschrieben. Das allerdings birgt die Gefahr einer Überbewertung, warnt Professor Karlheinz Küting vom Centrum für Bilanzierung und Prüfung.

Für die Studie hat das Institut die Konzernabschlüsse der Dax-, MDax-, SDax- und TecDax-Unternehmen untersucht. Um solchen Überbewertungen in den Bilanzen gegenzuwirken, fordert Küting die Regulierungsbehörden auf, die geltenden internationalen Vorschriften zur Firmenwertabschreibung noch einmal kritisch zu überprüfen.

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