Deutschland erwartet 5000 Flüchtlinge aus Syrien

Berlin · Die ersten Charterflugzeuge mit syrischen Flüchtlingen werden Anfang September in Deutschland erwartet. Insgesamt hat sich Berlin zur Aufnahme eines Kontingents von 5000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland bereiterklärt.

Ihre Unterbringung müssen die Bundesländer organisieren - und auch den größten Teil der Kosten tragen. Wie lange die Syrer bleiben dürfen, ist unklar. Zunächst erhalten sie eine Aufenthaltserlaubnis für zwei Jahre. Danach wird die Lage in dem Bürgerkriegsland erneut geprüft.

Die Länder sind zur Aufnahme der Flüchtlinge nach einem besonderen Schlüssel verpflichtet, der sich an Bevölkerungszahl und am Steueraufkommen orientiert. So nimmt Nordrhein-Westfalen voraussichtlich 1060 Syrer auf, Schleswig-Holstein 160, Sachsen 260, Niedersachsen 470, das Saarland 62, Bremen 47. In Berlin werden 250 Syrer erwartet. Baden-Württemberg kündigte am Freitag die Aufnahme von zusätzlich 500 Syrern an - über die 650 aus dem Bundeskontingent hinaus.

Unterdessen bringt in Syrien der mutmaßliche Giftgas-Angriff mit hunderten Toten die Staatengemeinschaft immer mehr unter Zugzwang. US-Präsident Barack Obama äußerte sich am Freitag erstmals dazu. Zwar seien die USA noch dabei, Informationen zu sammeln. Aber es handele sich "klar um ein großes Ereignis", das Anlass zu ernster Sorge gebe. Großbritannien geht inzwischen davon aus, dass das Regime des Machthabers Baschar al-Assad hinter dem Angriff steckt. Einen sicheren Beweis dafür gibt es nicht. Das Regime verweigerte einem Team von UN-Inspekteuren weiter den Zugang.

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