"Wir bleiben Papst"

Saarbrücken. Die Universität des Saarlandes hat ein neues Wirtschaftsinstitut, das "Centrum für Bilanzierung und Prüfung" (CBP). Gestern wurde es aus der Taufe gehoben - in einem Festakt mit mehreren hundert Gästen. Was die Gründung für die Universität bedeutet, fasste Uni-Präsident Volker Linneweber, in einem Satz zusammen: "Wir bleiben Papst

Saarbrücken. Die Universität des Saarlandes hat ein neues Wirtschaftsinstitut, das "Centrum für Bilanzierung und Prüfung" (CBP). Gestern wurde es aus der Taufe gehoben - in einem Festakt mit mehreren hundert Gästen. Was die Gründung für die Universität bedeutet, fasste Uni-Präsident Volker Linneweber, in einem Satz zusammen: "Wir bleiben Papst." Und würdigte damit zugleich Karlheinz Küting, den als Bilanzierungpapst geltenden Professor, der sich 2009 mit 65 Jahren nicht in den Ruhestand verabschiedet hat, sondern seine Arbeit an der Universität forsetzen wollte. Gemeinsam mit Professor Claus-Peter Weber und Henning Kagermann, dem früheren SAP-Chef, hat er nun das CBP aufgebaut. Das Zentrum will offenbar nicht nur die Forschung auf den Gebieten Bilanzierung und Rechnungsprüfung fortsetzen, sondern sich auch in die aktuellen (wirtschafts-)politischen Debatten einbringen. So kritisierte Küting das Bachelor-Master-System in den Wirtschaftwissenschaften, das "die wissenschaftliche Ausbildung zu einer besseren kaufmännischen Lehre degradiert". Der klassische Diplomstudiengang solle daher an der Uni zusätzlich wieder eingeführt werden. Küting wetterte über die neuen Vorschriften zur elektronischen Bilanz. Regelungen, die den Unternehmenzu hohe Kosten aufbürdeten. Kritisch ging Küting auch mit seinem Fach um: "Wir haben die Krise verschlafen. Wir haben nur eine Schönwetter-Betriebswirtschaftslehre gemacht." Die Krise solle zum Gegenstand der Forschung werden. Viele Aufgaben also für das neue Institut. mzt

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