Rheinland-Pfalz setzt weiter auf den Saar-Pfalz-Flughafen

Saarbrücken. Auch mit einer neuen Regierung im Saarland sollen die Pläne für die Kooperation der beiden Flughäfen Saarbrücken-Ensheim und Zweibrücken weiterverfolgt werden. Das ist die Linie der Landesregierung Rheinland-Pfalz

Saarbrücken. Auch mit einer neuen Regierung im Saarland sollen die Pläne für die Kooperation der beiden Flughäfen Saarbrücken-Ensheim und Zweibrücken weiterverfolgt werden. Das ist die Linie der Landesregierung Rheinland-Pfalz. "Wir gehen davon aus, dass sich am Kurs der saarländischen Landesregierung nichts ändert", sagte ein Sprecher des Innen- und Infrastrukturministeriums in Mainz. Nur "was den Zeitplan angeht, wird es wohl notgedrungen Verschiebungen geben". Die Saarbrücker Staatskanzlei wollte im Vorfeld der Sondierungsgespräche von CDU und SPD zur Bildung einer schwarz-roten Koalition nicht zur Sache Stellung nehmen.Noch-Staatssekretär und Flughafen-Aufsichtsratschef Peter Hauptmann (FDP) hofft aber, dass "es gelingt, sich an den Fahrplan zu halten und dass beide Länder in einem halben Jahr einen gemeinsamen Flughafen haben", sagte er auf Anfrage unserer Zeitung. Hauptmann war bislang verantwortlich für die Verhandlungen mit Rheinland-Pfalz. Sie seien in enger Abstimmung mit der Staatskanzlei geführt worden. Darin gründet offenbar seine Hoffnung, dass die Pläne auch weiter vorangetrieben werden.

"Die Architektur für die Kooperation steht", sagte Hauptmann. Auch liege ein Zeitplan vor. Demnach soll im Juni der sogenannte Saar-Pfalz-Airport starten. Details könne er nicht nennen, die Gremien, vom Kabinett bis zum Aufsichtsrat, müssten zuvor zustimmen. Klar ist, dass eine gemeinsame Gesellschaft die Flughäfen in Saarbrücken und Zweibrücken betreiben soll, geleitet von einer gemeinsamen Geschäftsführung. Das hatten beide Landesregierungen im Dezember bekanntgegeben. Offen ist die gesellschaftsrechtliche Form. In Diskussion ist unter anderem eine Holding, unter deren Dach zwei Flughafen-Unternehmen zusammengefasst sind.

Unklar ist auch, wer an der Spitze einer gemeinsamen neuen Flughafengesellschaft stehen soll. Gerüchten zufolge soll Friedhelm Schwan, Chef des Saarbrücker Flughafens, nicht zum Zuge kommen. Dafür spricht, dass Schwan, wie er selbst sagt, bislang in die Kooperationsgespräche nicht einbezogen worden sei. Er könne und wolle keine Stellungnahme zu Spekulationen über die Besetzung des Führungspostens abgeben. Sein Vertrag für die Geschäftsführung des Flughafens Saarbrücken laufe bis Ende Juli 2013. Und "diesen Vertrag gedenke ich zu erfüllen", sagte er auf Anfrage unserer Zeitung.

Hauptmann verspricht sich erhebliche Vorteile aus der Zusammenarbeit der beiden Flughäfen. Die Zahl von zusammen rund 750 000 Passagieren jährlich solle sich um 20 Prozent steigern lassen, zudem ließen sich die Kosten deutlich senken. Die Möglichkeit zu sparen war wohl entscheidend dafür, dass die Verhandlungen in jüngster Zeit vorangekommen waren, nachdem jahrelang eine feindselige Konkurrenz die Atmosphäre vergiftet hatte. mzt

Foto: Becker & Bredel

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