Rekord-Strafe für Credit Suisse

Zürich/New York · Die Schweizer Credit Suisse hat Amerikanern beim Steuerbetrug geholfen. Nach diesem Eingeständnis muss sie nun 2,6 Milliarden Dollar zahlen. Sie ist nicht die einzige Schweizer Bank, die im US-Fokus steht.

Geschäfte mit amerikanischen Steuerhinterziehern kommen die Schweizer Großbank Credit Suisse teuer zu stehen. 2,6 Milliarden Dollar (1,89 Milliarden Euro) muss die Bank zahlen, nachdem sie im Streit mit der US-Justiz zugegeben hat, "dass sie US-Kunden im Rahmen ihres früheren grenzüberschreitenden Private-Banking-Geschäfts dabei geholfen hat, der US-Steuerbehörde IRS falsche Steuerbelege vorzulegen".

Ohne dieses Eingeständnis hätte die Bank damit rechnen müssen, vom lukrativen US-Finanzmarkt ausgeschlossen zu werden. Nach der Einigung kann sie ihre US-Lizenz jedoch behalten.

Die Milliardenbuße für die Credit Suisse sei die höchste jemals in einem Steuerverfahren in den USA verhängte Strafe, erklärte das US-Justizministerium. Die US-Justiz macht seit einigen Jahren verstärkt Jagd auf Steuersünder und hat sich dabei vor allem auf Schweizer Banken eingeschossen. Dabei sind Verfahren gegen mehr als ein Dutzend weitere Banken anhängig, darunter die Zürcher Kantonalbank und die Privatbank Julius Bär. Schon 2009 hatte die Schweiz unter dem Druck der US-Justiz ihr Bankgeheimnis weitgehend fallen lassen.

US-Justizminister Eric Holder warf der Credit Suisse vor, in den Ermittlungen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung nicht genügend kooperiert zu haben. Sie habe in erheblichem Umfang US-Steuerzahlern dabei geholfen, dem Fiskus Geld vorzuenthalten, und dafür einen großen Aufwand betrieben, sagte Holder.

Insgesamt sollen 1800 Mitarbeiter der Bank in den USA Amerikanern geholfen haben, in 22 500 Schweizer Konten rund zehn Milliarden Dollar vor ihrer Steuerbehörde zu verstecken.

In der Schweizer Politik wird nun diskutiert, ob die Bank die Milliardenbuße von der Steuer absetzen kann oder nicht. Die Schweizer Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf sagte, bei der Bundessteuer sei dies nicht möglich, wohl aber in einigen Kantonen. Man arbeite an einer landesweit verbindlichen Lösung.

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