Wanderpremiere auf dem Rundweg

Werbeln · Einen Rundweg für Werbeln haben Bürger in Eigeninitiative angelegt. Zur 800-Jahr-Feier des Ortes im September soll die 8,3 Kilometer lange Strecke eröffnet werden. Nun erkundeten die Werbelner den Weg.

 Ein Stück Ortsgeschichte: Wuchtige Grenzsteine von 1769 markieren die frühere Grenze zwischen Frankreich und Nassau-Saarbrücken im Werbelner Wald. Foto: Johannes A. Bodwing

Ein Stück Ortsgeschichte: Wuchtige Grenzsteine von 1769 markieren die frühere Grenze zwischen Frankreich und Nassau-Saarbrücken im Werbelner Wald. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Von der "Mohrengräte" bis zum verschwundenen Ursprung Werbelns führt ein neu angelegter Wanderweg. In gut drei Stunden durchstreift die 8,3 Kilometer lange Strecke Wälder und Wiesen sowie mehr als 800 Jahre Ortsgeschichte rund um Werbeln.

Am Samstag trafen sich circa 70 Wanderer, darunter der Wadgasser Bürgermeister Sebastian Greiber, am Werbelner Marktplatz, um die neue Strecke zu erkunden. "Das ist heute unsere erste Begehung", erklärte Klaus Ahr. Er und Manfred Schneider sind die Initiatoren dieses Weges. "Den Verlauf hatte ich schon länger im Kopf", erklärte Ahr. "Richtig los ging es dann vor etwa einem Jahr." Mit einer Handvoll Leute als hartem Kern und insgesamt bis zu 30 Helfern. "Die einzelnen Abschnitte des Weges waren größtenteils vorhanden, aber seit Jahren völlig zugewuchert", sagte Ahr.

An der Bahnstrecke ging es entlang in Richtung Schaffhausen. Dort verläuft der Kanal, der in früheren Zeiten Wasser zur Wadgasser Abtei leitete. Durch Frühlingswiesen führt der Weg den Rothenberg hinauf und weiter in lichte Mischwälder östlich von Werbeln. Vielfach waren sie rund 30 Jahre lang sich selbst überlassen.

"Auf Knien sind wir hier durch", schilderte Ahr den einstmals verwilderten Zustand. Mit der Handsäge seien Durchgänge freigeschnitten worden. Und Unrat wie alte Reifen und Möbelstücke füllten einen Container mit Müll.

An markanten Stellen sind Informationen zur Werbelner Geschichte angebracht. So erfährt man von der im 17. Jahrhundert gegründeten Glashütte und von Hans Mohr, der 1652 nach dem 30-Jährigen Krieg zum Kannibalen wurde.

Eine römische Hundertschaft soll bei Werbeln gelagert haben. Das alte Dorf Werbeln befand sich oberhalb der Lothringer Straße, am südöstlichen Ortsrand trennten schwere Grenzsteine 1769 das Fürstentum Nassau-Saarbrücken von Frankreich. Der Werbelner Rundweg ist derzeit noch nicht offiziell freigegeben. Denn neben Grundstücksfragen ist auch die durchgehende Sicherheit zu klären. Zur 800-Jahr-Feier Mitte September soll dann die Eröffnungswanderung stattfinden.

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