Bei einer Befragung der 57 Gäste der Veranstaltung gaben sieben an, bereits Opfer einer solchen Tat geworden zu sein. 42 kennen jemanden, der Opfer war. "Allein diese Zahlen sind Grund genug, um über das Thema zu reden", sagte Mahl. Auch Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) sprach von einem "heißen Thema, das jeden treffen kann. Doch erst wenn das Kind im Brunnen ist, denkt man darüber nach, was man hätte machen können."

Dabei könnten die Bürger etwas tun, sagte Mahl. Da die Einbrecher ihre Tat schnell durchführen wollen, müsse an dieser Stelle angesetzt werden. "Sie müssen dafür sorgen, dass der Täter beim Einbruch auf Widerstand stößt", riet der Inspektionsleiter. Damit ist eine Sicherung der Fenster und Türen gemeint, betonte Mahl. "Wenn die Täter Schwierigkeiten beim Eindringen bekommen, lassen sie von dem Objekt ab." So endeten nach der Statistik der Polizeibehörden fast die Hälfte der Wohnungseinbruchsdiebstähle im Jahr 2015 im Versuchsstadium, weil die Täter aufgegeben haben.

Im vergangenen Jahr gab es im Bereich des Polizeipräsidiums Westpfalz 825 Wohnungseinbrüche . Nach 835 im Jahr 2012 war die Zahl ein Jahr später auf 686 gefallen. Seitdem steige sie wieder an, sagte Mahl. Der Trend halte auch in diesem Jahr an, wenn auch "abgeflacht". Dabei wurden im vergangenen Jahr 296 Einbrüche bei Tag ausgeführt.

Im Bereich der Polizeiinspektion Zweibrücken (Stadt und Verbandsgemeinde Zweibrücken ) waren es im vergangenen Jahr 108, davon 72 in den ersten neun Monaten. In den ersten neun Monaten in diesem Jahr wurden bereits 76 gezählt. "Um die 100 Einbrüche in einem Gebiet mit 50 000 Einwohner sind alles andere als positiv", sagte Mahl. Neben örtlichen Tätern würden Einbrüche auch von umherreisenden Banden aus Ost- und Südosteuropa ausgeführt, sagte Mahl.

Neben den Sicherungsmaßnahmen mit qualifizierten Mitteln am eigenen Haus forderte der Inspektionsleiter die Bevölkerung auch auf, aufzupassen. "Zumeist werden die Objekte vorher ausgespäht. Wenn Sie da etwas Ungewohntes bemerken, informieren Sie uns!" Denn nur gemeinsam könnten Polizei und Bevölkerung das Problem lösen. Mit dem Kontakt zwischen den Bürgern und der Polizei werde auch das Vertrauen zur Behörde gestärkt.

Michael Allendorf vom Einbruchsdezernat der Polizeidirektion Pirmasens bedauerte die niedrige Aufklärungsquote in dem Bereich. Zum einen würden die Einbrecher ihre Taten unerkannt verüben. Als Profis hinterließen sie keine Spuren, und die Täter stünden auch in keinem Zusammenhang mit dem Opfer. Auf eine Frage aus dem Publikum, was man tun soll, wenn man den Einbrecher erwischt, riet Alois Wirtz von der Präventionsstelle des Polizeipräsidiums: "Verhalten Sie sich ganz dezent." Der Versuch der Gegenwehr sei aussichtslos.

Wirtz zeigte anhand eines Films die Handlungsweise der Einbrecher und wies damit auch auf mögliche Schwachstellen im Haus hin. An Fenstern und Türen sollte man Sicherungen von geprüften Handwerkern einbauen lassen. Alarmanlagen seien ein zusätzlicher Schutz. "Am besten ist, wenn die Täter erst gar nicht reinkommen." Man solle das Angebot der Polizei nutzen, sagte Oberbürgermeister Pirmann. "Und ziehen Sie einen Nutzen aus der Veranstaltung!"

Zum Thema:

Auf einen Blick Tipps der Polizei zum Einbruchschutz: Schließen Sie Ihre Tür immer ab. Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster. Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus. Achten Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück und informieren Sie die Polizei . Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit. Weitere Tipps , insbesondere zu Sicherungsmaßnahmen, gibt es auf www.einbruchschutz-rlp.de . sf