Abschiedsappell Startschuss für Mission „Fähigkeitsaufbau“

Zweibrücken · 60 Soldaten aus Zweibrücken wurden gestern mit einem Appell zu ihrem Einsatz im Irak verabschiedet.

 60 Fallschirmspringer des Fallschirmjägerregiments 26, das teils in der Niederauerbachkaserne stationiert ist, wurden gestern bei einem Appell zum Auslandseinsatz verabschiedet. Für die Soldaten hatte Bürgermeister Christian Gauf (Bildmitte) ein Geschenk, das die Soldaten auch fern der Heimat an den Standort erinnern wird.

60 Fallschirmspringer des Fallschirmjägerregiments 26, das teils in der Niederauerbachkaserne stationiert ist, wurden gestern bei einem Appell zum Auslandseinsatz verabschiedet. Für die Soldaten hatte Bürgermeister Christian Gauf (Bildmitte) ein Geschenk, das die Soldaten auch fern der Heimat an den Standort erinnern wird.

Foto: Norbert Schwarz

Rund 60 Soldaten aus verschiedenen Kompanien des Fallschirmjägerregiments 26 gehen zum Einsatz in den Irak. Die ausgewählten Fallschirmjäger wurden gestern bei einem Abschiedsappell von Regimentskommandeur Oberstleutnant Markus Meyer in Zweibrücken förmlich verabschiedet. Mit dabei, neben Familienangehörigen und Geistlichen der Bundeswehr, war Bürgermeister Christian Gauf. Er hatte als Erinnerungsgeschenk einen Abdruck des Stadtschildes von Zweibrücken dabei.

Pfeifender Wind, spürbare Kälte – Doch das alles war gestern Nachmittag auf dem großen Exerzierplatz der Niederauerbachkaserne Nebensache. Im khakifarbenen Wüstentarnfleck waren die 60 Soldaten angetreten und unterschieden sich allein dadurch von den übrigen Fallschirmjäger-Kameraden. Mit dem Einsatz im Irak erfülle die Bundeswehr einen Auftrag des Bundestages, hielt der Regimentskommandeur bei diesem Abschiedsappell fest und sagte, das dieser Auftrag auch im Rahmen der Vereinten Nationen erfolge mit mehr als 60 alliierten Partnern an der Seite der Bundeswehr. „Daran sieht man schon mal, da haben mehr Menschen drüber nachgedacht und haben empfunden, dass das eine sehr wichtige Aufgabe ist, die Sie da übernehmen müssen.“

Oberstleutnant Markus Meyer erklärte: „Unsere Truppengattung Fallschirmjäger steht für Einsatzbereitschaft, Kameradschaft und Ausbildungsstand. Auf uns kann man sich verlassen. Man kann uns überall hinschicken, Tag und Nacht, einsatzbereit jederzeit und das weltweit“. Dem Irak zu helfen, sei eine Art von Selbsthilfe, damit Europa ein sicherer Ort für Menschen bleiben soll. In diesem Zusammenhang erinnerte Oberstleutnant Meyer an das Attentat 2015 in Paris, welches für die Bundesregierung  ausschlaggebend war für Auslandseinsätze Deutscher Soldaten im Irak. Meyer umriss die Aufgaben der Fallschirmjäger des Fallschirmjägerregiments 26: Das irakische Militär soll sich künftig selbst helfen können und stabil werden. Der Auftrag ist deshalb ein „Fähigkeitsaufbau“. Im Land auf lange Zeit menschenwürdig leben zu können, das sei gerade mit dem Begriff verknüpft. Der Einsatz sei jetzt Realität: „Sie müssen jetzt dafür sorgen, dass das Erreichte im Irak auch für die Zukunft Bestand hat.“ An die Entsagungen und Beschwerlichkeiten bei diesem Auslandseinsatz erinnerte der Kommandeur gleichfalls, es gebe viele Herausforderungen, auch die dortige Unsicherheit. Dennoch: „Sie werden in einigen Monaten von einem erfüllten Auftrag zurückkehren, erfolgreich, gesund und vollzählig dann wieder vor uns stehen.“

 „Die Soldaten gehören zu uns“, betonte Bürgermeister Christian Gauf und wusste den 300 angetretenen Soldaten eine kleine Episode zu erzählen, welche sich unlängst im Rathaus zugetragen hatte. Da nahm ohne Bitten eine ältere Damen einen vollbepackten jungen Soldaten vom Rathaus mit zur Kaserne in Niederauerbach. Gauf: „Die Zweibrücker Soldaten sind Bestandteil des öffentlichen Lebens in unserer Stadt“. Zweibrücken und die Soldaten bildeten eine Einheit, für den gewiss nicht einfachen Einsatz wünschte der Bürgermeister alles Gute und betonte noch einmal die Verbundenheit. Damit alle auch im fernen Irak wüssten, wo ihre Heimat ist und wo man an sie denke, überreichte Gauf symbolisch ein Stadtschild mit dem Aufdruck „Stadt Zweibrücken“. Auch die Garnisonsgeistlichen verabschiedeten die Soldaten und erbaten Gottes Segen  vor dem Abmarsch.

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