Niemals werde der Rosengarten-Eingang abgerissen werden. Das könne nur ein Missverständnis gewesen sein. Man sei auf einem so guten Weg gewesen mit der Stadt - und dann schieße die Presse quer (meine Worte).

Ist das so? Ich denke nicht. Ich denke, dass die auswärtige Dame Opfer dessen geworden ist, was an anderer Stelle schon einmal das System Pirmann getauft wurde: Projekte möglichst lange in möglichst kleinen Kreis planen und die Bürger dann vor vollendete Tatsachen zu stellen. Das hat aus Sicht der politisch Handelnden Vorteile: Sie kommen schneller zu Ergebnissen, müssen sich auf dem Weg dorthin nicht mit lästigen Einmischungen aufhalten - und können sich als Macher präsentieren. "Entscheidend ist, was hinten rauskommt", hieß das bei Helmut Kohl .

Die Leidtragenden sind die, die gerne mitgeredet hätten. Oder wenigstens, wie man heute so schön sagt, "mitgenommen" werden wollen. Siehe Fußgängerzone. Siehe - besonders bitteres Beispiel für Pirmann und die SPD - Deponie Mörsbach.

Ich glaube nicht, dass Heiko Hübschers Ankündigung beim Start in die Gartensaison , der Rosengarten werde wohl unter Denkmalschutz gestellt, im Rathaus und in der Oselbachstraße große Begeisterungsstürme ausgelöst hat. Dort dürfte man sich ähnliche Gedanken gemacht haben wie die Dame. Mit dem Unterschied, dass sie nichts für die sehr spezielle Öffentlichkeitsarbeit der Stadt und ihrer Töchter kann. Man muss sich wirklich fragen, warum die Stadt immer noch an dieser Strategie festhält, obwohl sie damit ein ums andere Mal auf die Nase fällt. Ist die - sicherlich zuweilen schrille - politische Diskussion so schlimm, dass man sie um diesen Preis verhindern muss? Zumal das Kommando Heimlich immer nur eine gewisse Zeit trägt - und dann knallt es richtig.