Volker Weininger gibt seinen Senf ab

Zweibrücken · 65 Zuschauer sind am Freitagabend in die Zweibrücker Festhalle gekommen, um Volker Weininger zu sehen. So richtig überzeugen konnte der Kabarettist aus dem Rheinland allerdings nicht.

Mit hochgekrempelten Ärmeln und rheinischem Dialekt begrüßte Volker Weininger sein Publikum mit einem lockeren "Nabend, und?" 65 Zuschauer fanden sich am Freitagabend im Wintergarten der Zweibrücker Festhalle für sein Programm "Euer Senf in meinem Leben" ein.

Der Kabarettist fackelte auch nicht lange und griff nach bester Manier seines Faches die teilweise unseriöse Berichterstattung rund um den Absturz der Germanwings-Maschine an: "Wer glaubt, dass die "RTL II News" Nachrichten sind, der glaubt auch, dass Franz-Josef Wagner nüchtern seine Kolumne schreibt."

Auch Altkanzler Helmut Kohl bekam sein Fett weg: "Selbst mit einem Saumagen vor dem Gesicht hätte er die Namen in der Spendenaffäre nicht verraten, aber in seinen Memoiren erinnert sich er ganz genau an Details." Sehr anschaulich zeigte Weininger auf, wie verworren und kompliziert die Ukraine-Krise ist und dass nicht alles so ist, wie es scheint: "Wenn Putin ein lupenreiner Demokrat sein soll, kann man Gerhard Schröder keinen Job im Diamantenhandel empfehlen."

Leider war es das dann schon fast mit politischem Kabarett im Programm des Rheinländers. Lediglich mit seiner Rolle des "Sitzungspräsidenten", hält er den Zuschauer dem Spiegel vor: "Wann geht denn der Deutsche mal auf die Straße? An Rosenmontag, beim Castor und Stuttgart 21. Also immer, wenn der Zug kommt", kritisiert er das Demonstrationsverhalten in Deutschland.

In der zweiten Hälfte des Abends versucht Volker Weininger mit Alltagshumor und Variationen von bereits Gehörtem seine Zuschauer zum Lachen zu bringen: "Ich bin behütet aufgewachsen, so behütet, dass meine Mutter mir ab und an Klamotten kaufte und nicht verstand, dass man mit einem Bugs-Bunny-T-Shirt kein Mädel beeindruckt."

Die fehlende Logik von Damenhygienewerbung, das Erwachsenwerden sowie absurde Gesetze in den USA wurden schon mehrfach von anderen aufgegriffen. Eine launische Zusammenfassung von Homers "Odyssee", bildete noch den Höhepunkt nach der 20-minütigen Pause.

Volker Weininger wollte mit seinem Programm zeigen, wie verworren doch das Leben ist, ebenso verworren war aber auch der Abend, der fortwährend von Kabarett zu Anekdoten, Witzen und wieder zurücksprang. So richtig lustig war es am Freitagabend leider selten.

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