Mit "Architektur auf dem Teller" den Michelin-Stern verteidigt

Zweibrücken. Jörg Glauben freut sich über ein kleines Jubiläum: Zum 15.Mal hat der 49-Jährige sich einen Stern erkocht. Im gerade vorgestellten "Guide Michelin 2009" hat Glauben diese Auszeichnung für sein Restaurant "Tschifflik" im Zweibrücker Hotel "Landschloss Fasanerie" verteidigt. Erstmals eroberte er den Stern für die Fasanerie im Jahr 2001

 Das Gourmet-Restaurant. Foto: pm

Das Gourmet-Restaurant. Foto: pm

Zweibrücken. Jörg Glauben freut sich über ein kleines Jubiläum: Zum 15.Mal hat der 49-Jährige sich einen Stern erkocht. Im gerade vorgestellten "Guide Michelin 2009" hat Glauben diese Auszeichnung für sein Restaurant "Tschifflik" im Zweibrücker Hotel "Landschloss Fasanerie" verteidigt. Erstmals eroberte er den Stern für die Fasanerie im Jahr 2001. Doch während der Stern (der einzige im Raum Südwestpfalz) beständig strahlt, das Essen im "Tschifflik" ist nicht das Gleiche geblieben. Glauben erläutert, die Speisekarte würde ständig verändert: "Wir kochen heute anders als vor drei oder fünf Jahren. Das ist auch für die Kunden interessant." Und die Fasanerie setze damit eine eigene Note im Konzert der 189 deutschen Ein-Sterne-Restaurants. Was hat sich konkret geändert? Glauben: "Die Anrichte ist wesentlich puristischer, linearer geworden, das hat fast schon etwas von Architektur auf dem Teller." Das sei eine "gute Entwicklung, denn so kommt es auf den Geschmack an, da kann man nichts mit bunten Beilagen kaschieren - jedes Accessoire auf dem Teller muss schmecken". Dieser bundesweite Trend gehe bis hin zur Molekularküche, erklärt Glauben. Letztere betrachtet er mit deutlicher Distanz, "auch wenn wir die eine oder andere Technik nutzen". Generell setzt er aber "mehr auf Klassik, wobei ich den Reiz darin sehe, sie neu zu interpretieren". So stehe auch schon einmal ein scheinbar alltägliches Gericht wie Zander mit Birnen und Speck auf der Tschifflik-Karte, "aber völlig neu gestaltet und ausgerichtet". Als eine Besonderheit gegenüber vielen anderen Sterne-Restaurants sieht Glauben, dass er immer auch ein vegetarisches Menu anbietet. "Das machen die meisten nicht, kommt bei uns aber super an, nicht nur bei Vegetariern." Neben diesem "Menu du Jardin" für 68 bis 75 Euro (Hauptgang gebackene Kürbis-Cannelloni mit Maronen, Artischocke, grünem Spargel) steht auf der Tschifflik-Karte zurzeit ein "Menu des Saveurs" für 69 bis 85 Euro (Hauptgang Kabeljau mit Pastrami und Paprika, gebratene Aprikosenbrioche und Gulaschsaft oder eine Komposition von Carabinero, Thunfisch, Ente und Milchferkel "Retour des Indes"). Jeden Freitag schreibt Glauben im Pfälzischen Merkur die Kolumne "Glaubens-Bekenntnis". "Ich interpretiere klassische Gerichte neu."Jörg Glauben

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