Kooperation der Starken

Die Abwanderung der Cirrus-Flugschule von Zweibrücken nach Ensheim ist ein weiterer Beleg für den ruinösen Wettbewerb der Nachbar-Airports auf Kosten der Steuerzahler. Dieser geht seit vielen Jahren vor allem vom Saarland aus - unabhängig davon, dass sowohl der jetzige als auch der vorige Wirtschaftsminister vor ihrem Amtsantritt als Freunde des Zweibrücker Flughafens bekannt waren

Die Abwanderung der Cirrus-Flugschule von Zweibrücken nach Ensheim ist ein weiterer Beleg für den ruinösen Wettbewerb der Nachbar-Airports auf Kosten der Steuerzahler. Dieser geht seit vielen Jahren vor allem vom Saarland aus - unabhängig davon, dass sowohl der jetzige als auch der vorige Wirtschaftsminister vor ihrem Amtsantritt als Freunde des Zweibrücker Flughafens bekannt waren. Deshalb sollte man sich auch nicht darauf verlassen, dass dies nach einem eventuellen Regierungswechsel an der Saar anders wird (auch wenn Oskar Lafontaine regelmäßig von Zweibrücken nach Berlin fliegt). Allerdings wächst der Druck auf Ensheim. Denn Fluggesellschaften müssen immer wirtschaftlicher arbeiten: ein klarer Vorteil für Zweibrücken mit der längeren Landebahn, kürzeren Umlaufzeiten und bald auch besserem Nebel-Landesystem. Dass Ensheim diese Woche viele neue Flugziele ankündigte, braucht Zweibrücken nicht zu beunruhigen - solche großen Worte gab es zuletzt öfter, ohne dass daraus etwas wurde. Der Cirrus-Wechsel ist zwar Fakt. Er könnte aber auch Zweibrücken neue Perspektiven eröffnen. Denn Ensheim entwickelt sich zu einem Zentrum luftfahrtnahen Gewerbes. Was für das Saarland gut ist, kann auch gut für Zweibrücken werden - denn nur aus einer Position der Stärke heraus, wenn Ensheim etwas Gewichtiges bleibt, wird Saarbrücken jemals bereit sein, Urlaubsflüge in einer Flughafen-Kooperation auf Zweibrücken zu konzentrieren.

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