Hollande als „Werbe-Star“

Paris · Indiskret, naiv und geizig – so kommt Frankreichs Präsident in der Werbung einiger Firmen weg, die geschäftstüchtig seine Affäre nutzen. Ein Dating-Portal wirbt gar mit Valérie Trierweiler für einen Partnerwechsel.

Wer die Affäre hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Mehrere Firmen in Frankreich haben die enthüllte Liaison von Präsident François Hollande (59) mit der Schauspielerin Julie Gayet (41) für ihre Werbekampagnen entdeckt. Sie benutzen den aufgeflogenen Romeo, um ihren Gewinn zu steigern - und das ausgerechnet, während Präsident Hollande selbst dafür verschrien ist, Frankreichs Wirtschaft nicht unbedingt anzukurbeln. "Herr Präsident, meiden Sie das nächste Mal den Motorroller", schrieb etwa der deutsche Autovermieter Sixt kürzlich in einer französischen Werbeanzeige, und: "Sixt vermietet Autos mit getönten Scheiben." Denn bekannt wurde die Liebesaffäre mit Bildern von Hollande, der auf einem Motorroller heimlich zu seiner Geliebten unterwegs war. In eine ähnlich spöttische Kerbe schlug der Vermieter Drive. In einer Werbeanzeige veröffentlichte der Autoverleih eine Karte von Paris, in der die Route vom Elysée-Palast zu dem nahen Liebesnest eingezeichnet ist, in der sich Hollande mit seiner Geliebten zu Schäferstündchen getroffen haben soll. Der Preis für die Fahrt mit Drive: rund fünf Euro. "Bei solch niedrigen Preisen sollten Sie sich für Diskretion entscheiden", rät Drive augenzwinkernd.

Das Magazin "Closer" hatte kürzlich berichtet, dass Hollande seit Juni 2013 immer wieder die Nächte mit Julie Gayet in einem Appartement in Paris verbringt. Seine Lebensgefährtin Valérie Trierweiler war nach den Enthüllungen zu Hollandes Eskapaden für rund eine Woche in ein Pariser Krankenhaus eingeliefert worden. Nach den Worten Hollandes erholt sich Trierweiler derzeit in der Residenz der französischen Präsidenten in der Nähe des Schlosses von Versailles.

Die Dating-Seite "Be2" nahm derweil auf ihrer Homepage Trierweilers Schicksal aufs Korn und riet ihr: "Valérie, die Zeit für den Wandel ist jetzt." Damit spielte sie auf Hollandes Wahlkampf 2012 an, in dem er mit ähnlichen Slogans gegen Präsident Nicolas Sarkozy angetreten war.

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