Studie: Deutschland gehört zu den Gewinnern der Globalisierung

Gütersloh · Das Ausmaß der Globalisierung geht laut einer aktuellen Studie flächendeckend zurück. Deutschland und weitere Industriestaaten profitierten jedoch weiterhin stark von der internationalen Verflechtung, erläuterte die Bertelsmann Stiftung bei der Vorstellung ihres "Globalisierungsreports". Für den Report ließ die Stiftung in 42 Ländern untersuchen, wie groß die Wohlstandsgewinne durch die Vernetzung ausfallen.

Als Hauptgrund für den Rückschritt bei der Globalisierung seit 2007 nannten die Autoren die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise. In Deutschland sinke der Globalisierungsgrad bereits seit 2003. Dennoch gehört Deutschland nach dem Report zu den zehn Staaten, "die am stärksten von der Globalisierung profitieren": Zwischen 1990 und 2014 erhöhte sich das jährliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um durchschnittlich 1130 Euro pro Jahr und Kopf.

Die niedrigsten Gewinne aus der Globalisierung entfielen auf Brasilien, Russland, China, Indien. Die Zuwächse beim BIP schwanken dort zwischen 120 Euro pro Kopf und Jahr (Brasilien) und nur 20 Euro (Indien). Das schlechte Abschneiden liege zum Teil an Handelsbeschränkungen. Weitere Ursachen seien ein niedriges Ausgangsniveau des Bruttoinlandsprodukts und eine erst spät einsetzende Globalisierung . Die Experten appellierten an die Industriestaaten, ihre Märkte für Produkte aus weniger entwickelten Ländern zu öffnen. Zudem sollten sie Subventionen für Agrarprodukte abbauen, um Entwicklungsländer besser in die Weltwirtschaft zu integrieren.

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