Altertumsexperte hält Wiederaufbau Palmyras für möglich

Hamburg · Der originalgetreue Wiederaufbau des syrischen Weltkulturerbes Palmyra ist nach Ansicht des Altertumsexperten Udo Hartmann möglich. Die antike Oasenstadt sei durch die Arbeit von Archäologen sehr gut erfasst, sagte er dem "Spiegel".

"Es liegen Fotografien, Pläne, Risszeichnungen vor. Fast jeder Stein wurde vermessen." Es gebe genug Vorgaben, an die man sich bei der Rekonstruktion halten könne. Palmyra war vor etwa einem Jahr von der Terrormiliz IS besetzt worden. Die Dschihadisten zerstörten viele Monumente, unter anderem den rund 2000 Jahre alten Baal-Tempel. Syrische Regierungstruppen haben die historische Oasenstadt nun zurückerobert.

"Wir brauchen die Kompetenz aller Palmyra-Forscher, ein internationales Team unter der Schirmherrschaft der Unesco", sagte Hartmann. Zugleich schränkte er ein: "Bevor sich nicht feste staatliche Strukturen in Syrien einstellen und solange Millionen auf der Flucht sind, ist nicht daran zu denken, alte Tempel auszubessern." Hartmann arbeitet am Institut für Altertumswissenschaften der Uni Jena. Von ihm stammt eine Darstellung der Geschichte Palmyras im 3. Jahrhundert n. Chr. unter der Herrschaft der Königin Zenobia.

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