Deutsch-französischer Grenzfall: Tagung zum Werk von Yvan Goll

Saarbrücken · "Durch Schicksal Jude, durch Zufall in Frankreich geboren, durch ein Stempelpapier als Deutscher bezeichnet." So hat Yvan Goll, 1891 als Isaac Lang im Vogesenort Saint-Dié-des-Vosges geboren, in Metz aufgewachsen und unter seinem Künstlernamen Yvan Goll als Lyriker zunächst dem deutschen Expressionismus und dann dem französischen Surrealismus verpflichtet, die Komplexität seiner Herkunft zusammengefasst.

Heimatlosigkeit war das Grundgefühl Golls, das auch seine Lyrik prägte. Der Einsame, "der aus allen Ländern verwiesen wird", war die Grundsignatur des 1939 nach New York Emigrierten - nicht nur in seiner Dichtung "Jean sans terre - Johann Ohneland", die zu den bekanntesten Werken des heute weithin vergessenen Autors gehört, der 1950 an Leukämie starb.

Das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass erinnert von morgen an anlässlich des 125. Geburtstages von Goll in einem dreitägigen internationalen Symposium an ihn. Die nach den Einflüssen und Wechselwirkungen der Moderne auf sein Werk fragende Tagung im Graduate Centre der Universität des Saarlandes (Gebäude C9 3) ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

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