Hofer ist trotzdem beliebter, als Haider je war

Wien · Für viele Österreicher war Alexander Van der Bellen im Vergleich zu Norbert Hofer wieder nur das kleinere Übel - das geht aus ersten Analysen hervor. 42 Prozent seiner Unterstützer wählten den 72-Jährigen, weil sie Hofer verhindern wollten. Immerhin hat sich damit der Anteil echter Fans vergrößert. Bei der ersten Stichwahl am 22. Mai hatten 52 Prozent aus diesem Motiv dem ehemaligen Grünen-Chef ihre Stimme gegeben. Die Kernwählerschaft der Grünen liegt in Österreich seit Jahren bei nur zwölf bis 15 Prozent.

Seine "Heimat"-Kampagne mit neu gekauftem Trachten-Sakko hat Van der Bellen nun auch auf dem Land viele neue Stimmen gebracht. In Wien baute er seinen schon großen Vorsprung noch aus - von 63 auf 65 Prozent. Die Establishment-Vorwürfe von Hofer und dessen Anti-Ausländer-Kurs verfingen in der Multikulti-Metropole an der Donau am allerwenigsten. Hofer wiederum sieht die Niederlage durchaus sportlich. "Dieser Weg dauert vielleicht ein bisschen länger. Aber am Schluss kommt immer der Erfolg", sprach er sich Mut zu. Er hat auch allen Grund. Kein Politiker der FPÖ, auch nicht der einst bewunderte wie verachtete Jörg Haider , hatte jemals einen solchen Wählerzuspruch.

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