Berlin atmet nach Schlappe für Österreichs Rechte auf

Berlin/Wien · Der Grünen-nahe Alexander Van der Bellen hat die Präsidentschaftswahl in Österreich gewonnen. Die Berliner Parteien zeigen ganz offen ihre Freude über die Schlappe für den stramm rechten Norbert Hofer.

 Alexander Van der Bellen hat es geschafft. Foto: dpa

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Der Sieg des früheren Grünen-Chefs Alexander Van der Bellen und die Niederlage des Rechtspopulisten Norbert Hofer bei der Präsidentschaftswahl in Österreich ist von deutschen Politikern mit Erleichterung aufgenommen worden. "Gutes Zeichen gegen Populismus in Europa", schrieb Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD ) auf Twitter . Die Grünen-Parteichefs Simone Peter und Cem Özdemir erklärten, sie freuten sich, dass "sich in Österreich Weltoffenheit und Toleranz durchgesetzt haben". SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel twitterte: "Ganz Europa fällt Stein vom Herzen." Der Unions-Außenpolitiker Jürgen Hardt (CDU ) sagte, das Ergebnis sei eine "der wenigen uneingeschränkt guten Nachrichten in einer Zeit der tiefen Krise Europas". Auch die CSU zeigte sich zufrieden.

Der 72-jährige Van der Bellen gewann laut Hochrechnung von gestern Abend mit 53,3 Prozent überraschend klar gegen den EU-kritischen, rechtsorientierten FPÖ-Bewerber Norbert Hofer (45). Hofer gestand seine Niederlage gestern ein. Die Auszählung der Briefwählerstimmen kann heute diesen Trend nicht mehr ändern. Forscher hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorhergesehen. Van der Bellen war es nicht zuletzt mit seinem Pro-Europa-Kurs gelungen, die Wähler zu überzeugen. Im Gegensatz zu Hofer ist Van der Bellen ein großer Anhänger der EU und will deren Kompetenzen sogar ausgeweitet sehen. Der Wirtschaftsprofessor hatte bereits die später annullierte Stichwahl am 22. Mai knapp gewonnen. Erstmals in der jüngeren Geschichte Österreichs hatte es kein Kandidat der etablierten Volksparteien SPÖ und ÖVP in die Stichwahl geschafft. Van Bellen soll am 26. Januar 2017 vereidigt werden. > e und Meinung

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