Weltjugendtag in Panama Franziskus wirbt bei Jugend in Panama um Vertrauen
Panama-Stadt · Inmitten der schwersten Krise seiner Amtszeit hat Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Panama um neues Vertrauen beim katholischen Nachwuchs geworben. Der Pontifex rief die Jugendlichen beim größten Katholikentreffen der Welt mit zehntausenden Gläubigen dazu auf, Brücken statt Mauern zu bauen – zugleich bestärkte er sie, eigene Ziele und Träume zu verfolgen.
Angesichts des Missbrauchsskandals machte Franziskus keinen Hehl daraus, dass sich die Kirche in einer äußerst schwierigen Phase befinde. Die Kirche sei „durch ihre Sünde verwundet“ und habe „viele Male die zahlreichen Schreie nicht zu hören vermocht“, sagte er am Wochenende, ohne den Skandal selbst beim Namen zu nennen. An anderer Stelle beklagte er, junge Leute gerieten „in die Netze von skrupellosen Menschen“, unter denen auch Kirchenleute seien. In seinen Ansprachen vor den Jugendlichen spielte Franziskus auf die Problematik lediglich an. Eine US-Pilgerin sprach den Papst offen auf die Konsequenzen aus dem Skandal an. Er habe ihr angesichts der „schrecklichen Verbrechen“ versichert, dass sich die Kirche für die Unterstützung der Opfer einsetze.
Für Franziskus war es das dritte Aufeinandertreffen mit dem Katholikennachwuchs – doch so wenige registrierte Pilger wie in Panama hatte es zuvor bei den Veranstaltungen in Rio de Janeiro (2013) und Krakau (2016) nicht gegeben. Nur gut 87 000 Wallfahrer nahmen teil.