Neue Bundesregierung nach der Wahl Jetzt bekommt Maas auch noch von Söder eine Verbal-Watschn

Durch die Blume, aber dennoch sehr bestimmt, sagt der CSU-Politiker, was er vom Agieren des Außenministers in der Afghanistan-Krise hält.

Söder gegen Maas: "Insbesondere, was den Außenminister betrifft"
Foto: dpa/Christoph Soeder

Neue Verbal-Attacke auf Heiko Maas: Der SPD-Außenminister gerät wegen der Versäumnisse und der darus resultierenden katastrophalen Lage in Afghanistan immer mehr unter Druck – und dies von allen politischen Lagern. Nachdem bereits der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki deutliche Worte für die Arbeits des Saar-Politikers gefunden hatte, legt nun CSU-Chef Markus Söder nach.

„Insbesondere was den Außenminister betrifft“

Er halte aber nichts von Rücktrittsforderungen, sagte Söder, ohne Maas namentlich zu nennen. „Wir gehen ohnehin davon aus, dass der Großteil der Betroffenen und in der Diskussion stehenden Personen nach der Wahl nicht mehr für neue Amtsaufgaben zur Verfügung steht, jedenfalls würden wir auch darauf drängen, dass das dann so ist.“ Er fügte mit Blick auf Heiko Maas (SPD) hinzu: „Insbesondere was den Außenminister betrifft.“

Söder weiter – wohl auch mit Blick auf Maas: Es reicht nicht, nur zu sagen: 'Sorry, wir haben uns verschätzt.'“ Maas hatte zuvor eingestanden, dass man sich verschätzt habe, was den Vorstoß der Taliban in Afghanistan angehe. Maas hatte ab Tag zuvor im ZDF-Interview gesagt: „Niemand hat damit gerechnet, dass Kabul so schnell von den Taliban eingenommen würde. Das ist offensichtlich eine Fehleinschätzung gewesen.“

„Als erstes würde ich Heiko Maas entlassen“

Zuvor hatte bereits der FDP-Politiker Kubicki Außenminister Maas angesichts der Versäumnisse in Afghanistan mit den Worten attackiert: „Als erstes würde ich Heiko Maas entlassen, denn es ist ein komplettes Versagen der deutschen Diplomatie und der Außenpolitik.“ Das Auswärtige Amt hätte die afghanischen Ortskräfte viel früher in Sicherheit bringen müssen.

„Schönfärberische Berichte“

Auch andere Parteien aus der Opposition hatten am Tag zuvor den den Druck auf das Auswärtige Amt erhöht: „Heiko Maas ist federführend. Aber wir haben hier ein Komplettversagen der Bundesregierung“, sagte der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour. Sein Fraktionskollege Jürgen Trittin sagte: Innenminister Horst Seehofer habe die Flüchtlingsabwehr höher gewichtet als das Leben von Menschen. „Und Heiko Maas hat dafür die Berichte geliefert, schönfärberische Berichte über die Situation in Afghanistan.“

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