Gipfel der Nato-Partner Ein Zuviel an Selbstzufriedenheit

70 Jahre ist das Militärbündnis alt, doch trotz der gemeinsamen Geschichte fiel es den Partnern schwer, Harmonie auszustrahlen. Die Unstimmigkeiten und der Streit um Geld und Ausrichtung bestimmen längst den Ton unter- und in gewissem Ausmaß auch übereinander.

Ein Zuviel an Selbstzufriedenheit unter den Nato-Staaten
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wenn sich nun am Ende dieses Gipfels alle zufrieden auf die Schulter klopfen angesichts einer Einigung auf eine gemeinsame Abschlusserklärung sowie zwei Tage ohne echte Eklats, dann zeugt die zur Schau gestellte Einheit vor allem von Scheinheiligkeit. Denn die Probleme bleiben.

Die scharfen Worte von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mögen als jüngster Aufreger gedient haben. Für echte Aufregung sollte dagegen eher sorgen, dass einige Regierungschefs mit Gegenangriffen antworteten, anstatt sich im Detail mit der Kritik von Macron auseinanderzusetzen und konkrete Vorschläge für Kompromisslösungen zu liefern. Der Franzose hat nämlich im Prinzip Recht, auch wenn er mit seiner „Hirntod“-Diagnose etwas in der Begriffswahl überzogen hat.

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