Klimaaktivistin Großer Bahnhof für Greta bei ihrer Ankunft in Lissabon

Lissabon · Per Segelschiff ist Aktivistin Greta Thunberg aus Amerika nach Europa zurückgekehrt. In Portugal fand sie gleich harte Worte zur Klimapolitik.

 Klimaaktivistin Greta Thunberg bei ihrer Ankunft in Lissabon nach dreiwöchigem Segeltörn.

Klimaaktivistin Greta Thunberg bei ihrer Ankunft in Lissabon nach dreiwöchigem Segeltörn.

Foto: AP/Pedro Rocha

Ihr berühmtes Pappschild „Skolstrejk för Klimatet – Schulstreik für das Klima“ war auch bei der Atlantiküberquerung dabei. Mit dem Karton unterm Arm klettert Greta Thunberg am Dienstagnachmittag vom 15-Meter-Katamaran „La Vagabonde“. Nach ihrem dreiwöchigen Ozeantrip, der wegen schlechten Wetters und hohen Wellen länger als geplant dauerte, kam die junge Klimaschützerin im Hafen der portugiesischen Hauptstadt Lissabon an.

An der Hafenmole wird die 16-jährige Schwedin, die durch ihr Engagement zur Ikone der weltweiten Klimaschutzbewegung wurde, mit Riesenjubel empfangen. „Greta, Greta“, riefen hunderte junge Menschen, die zur Begrüßung gekommen waren. Sie hielten Schilder mit der Aufschrift „Stop climate change“ in die Höhe.

Greta lächelt etwas gezwungen, fast grimmig, so als ob schon wieder die Wut gegen die politischen Fensterreden in ihr aufsteigen würde, gegen die sie immer wieder wettert. Aber dann bedankt sie sich ganz brav für den herzlichen Empfang. „Es geht mir gut“, sagt sie. Und sie verspricht ihren Anhängern: „Ich werde nicht aufgeben.“ Zum Abschluss tauchen ein paar Zornesfalten auf ihrer Schulmädchenstirn auf. „Wir sind sauer und frustriert“, fasst sie die Stimmungslage der jungen Generation zusammen, die seit Monaten versucht, mit Massendemonstrationen Gehör zu finden. 

Von Lissabon aus will die 16-Jährige die nächsten Tage nach Madrid weiterreisen, wo sie am UN-Klimagipfel Cop25 teilnehmen möchte, auf dem Umweltpolitiker aus aller Welt bis zum 13. Dezember um Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung ringen. Es wird erwartet, dass Greta den dortigen Staats- und Regierungschefs ihre halbherzige Klimapolitik um die Ohren hauen wird. Auf dem Klima-Sondergipfel in New York hatte sie in September geschimpft: „Wie konntet Ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit Euren leeren Worten?“

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