"Held vom Hudson" rettet 155 Menschen

New York. Er ist der "Held vom Hudson", der Mann, der einen Airbus mit 155 Menschen an Bord sicher auf dem Hudson-Fluss in New York notwasserte. Dann lief er noch zweimal durch das schon mit Wasser vollgelaufene Flugzeug, um sich zu vergewissern, dass niemand mehr an Bord war: US-Zeitungen erklärten den Kapitän Chesley B. "Sully" Sullenberger III

 Halb versunken liegt der Airbus A 320 nach der Notwasserung im Hudson-Fluss. Währenddessen versuchen Rettungskräfte, das Wrack zu bergen. Foto: dpa

Halb versunken liegt der Airbus A 320 nach der Notwasserung im Hudson-Fluss. Währenddessen versuchen Rettungskräfte, das Wrack zu bergen. Foto: dpa

New York. Er ist der "Held vom Hudson", der Mann, der einen Airbus mit 155 Menschen an Bord sicher auf dem Hudson-Fluss in New York notwasserte. Dann lief er noch zweimal durch das schon mit Wasser vollgelaufene Flugzeug, um sich zu vergewissern, dass niemand mehr an Bord war: US-Zeitungen erklärten den Kapitän Chesley B. "Sully" Sullenberger III. (Foto: dpa) am Freitag umgehend zum "neuen Schutzheiligen der Flugpassagiere".

Tatsächlich hätten sich die Passagiere des US Airways-Fluges 1549 von New York nach Charlotte in North Carolina bei der spektakulären Notlandung wohl kaum einen geeigneteren Mann im Cockpit wünschen können als den 57-Jährigen. Der frühere Kampfjetpilot der US-Air-Force hat mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Luftfahrt und mehr als 19 000 Flugstunden absolviert. Zudem hat er eine eigene Firma für Sicherheitsfragen und hat laut seinem auf seiner Website veröffentlichten Lebenslauf Erfahrung als Ermittler nach mehreren Flugzeugunglücken sowie als Sicherheits-Manager beim US-Pilotenverband ALPA. Für die US-Flugsicherheitsbehörde arbeitete er in einem Expertenteam mit. Auf der Grundlage dieser Arbeit wurde das Training von Flugzeugbesatzungen zur Evakuierung von Flugzeugen verbessert. Sullenberger ist zudem Ausbilder für Landungen ein- und mehrstrahliger Flugzeuge sowie von Gleitfliegern.

Seine Erfahrung beim Gleitflug dürfte dem Piloten nun zugute gekommen sein: Nachdem der Airbus A 320 kurz nach dem Start von Flughafen La Guardia mit einem Gänseschwarm kollidierte, fielen beide Triebwerke aus, eines geriet in Brand. Die Maschine segelte im Gleitflug über die Washington-Brücke und landete im trüben und eiskalten Hudson River.

"Er hat das phantastisch gemacht - Hut ab vor dieser Landung", schwärmte Passagier Jeff Kolodjay im Fernsehsender CNN. Die Maschine habe nach einem lauten Knall leicht gewackelt, es habe nach Rauch gerochen. "Plötzlich hat sich der Kapitän gemeldet und gesagt 'Beugen Sie sich für einen Aufprall vor', und dann gingen wir runter ins Wasser." Es sei einfach unglaublich, dass alle überlebt hätten. Der Kapitän sei während der ganzen Zeit außerordentlich ruhig geblieben, sagte ein Behördensprecher.

Die Passagiere konnten die Maschine innerhalb kurzer Zeit verlassen und sich auf das Rettungsfloß des Flugzeugs und auf die Tragflächen retten. Sullenberger blieb zurück. Während das Wasser in der Maschine höher stieg, ging er noch zweimal durch das Flugzeug, eher er es verließ, sagte New Yorks Bürgermeister Bloomberg.

Hintergrund

 Halb versunken liegt der Airbus A 320 nach der Notwasserung im Hudson-Fluss. Währenddessen versuchen Rettungskräfte, das Wrack zu bergen. Foto: dpa

Halb versunken liegt der Airbus A 320 nach der Notwasserung im Hudson-Fluss. Währenddessen versuchen Rettungskräfte, das Wrack zu bergen. Foto: dpa

Flugzeug-Notfälle durch Vögel, die in Triebwerke geraten, sind in Deutschland "fast auszuschließen". In der zivilen Luftfahrt in Deutschland sei noch keine Maschine wegen Vogelschlags abgestürzt, teilte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen mit. Um Vögel von Flughäfen fernzuhalten, würden zum Beispiel Rasenflächen selten gemäht und Wasserflächen mit Netzen überspannt. dpa

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