Große Trauer um kleines Mädchen

Paderborn. Die seit Montag vermisste Kardelen aus Paderborn ist einem Sexualmord zum Opfer gefallen. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, habe die Obduktion der am Donnerstag am Möhnesee entdeckten Leiche ergeben, dass das achtjährige türkischstämmige Mädchen missbraucht und erstickt wurde. Die Identität des Opfers sei nun zweifelsfrei geklärt worden

 Polizeisprecher Michael Biermann hält das Fahndungsplakat zum Mord an der kleinen Kardelen hoch. Foto: dpa

Polizeisprecher Michael Biermann hält das Fahndungsplakat zum Mord an der kleinen Kardelen hoch. Foto: dpa

Paderborn. Die seit Montag vermisste Kardelen aus Paderborn ist einem Sexualmord zum Opfer gefallen. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, habe die Obduktion der am Donnerstag am Möhnesee entdeckten Leiche ergeben, dass das achtjährige türkischstämmige Mädchen missbraucht und erstickt wurde. Die Identität des Opfers sei nun zweifelsfrei geklärt worden.

In Paderborn herrschten unterdessen große Trauer und Bestürzung. Die Leiche des Mädchens war am Morgen von den Ermittlern zur Bestattung freigegeben worden. Nach einer Trauerfeier in der Türkischen-Islamischen Gemeinde Paderborn mit den Eltern und Verwandten der toten Schülerin wurde der Sarg nach Düsseldorf überführt, von wo er in die Türkei geflogen wurde.

Bei der Trauerfeier spielten sich erschütternde Szenen ab. Von Trauer überwältigt schlang die Mutter des Mädchens die Arme um den mit einem grünen Tuch mit islamischen Segenssprüchen bedeckten Sarg. Ihr Mann musste sie immer wieder stützen. Die Trauernden weinten und umringten dicht gedrängt das Auto, als der Sarg in das Fahrzeug geschoben wurde. Am Freitagabend nahmen tausende Paderborner an einem Trauerzug teil.

Die Mordkommission "Kardelen" wurde inzwischen auf 50 Beamte aufgestockt. Eine heiße Spur zeichnete sich aber noch nicht ab. Bei den Ermittlern seien bislang rund 300 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Einen Tatverdächtigen gebe es derzeit nicht, hieß es. Die Spurensuche am Fundort der Leiche dauerte an. Nach Angaben der Polizei steht nicht fest, ob es sich dabei auch um den Tatort handelt. Beim Landeskriminalamt in Düsseldorf werden die bisherigen Erkenntnisse von Fallanalytikern ausgewertet. Dabei gibt es mögliche "Parallelen" zum Vermisstenfall Jenisa, wie ein Polizeisprecher sagte. Die achtjährige Jenisa aus Hannover wird seit dem 7. September 2007 vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass sie getötet wurde.

Kriminaltechniker untersuchten weiter intensiv die Tannenschonung unweit der Staumauer des Möhnesees, in der die unbekleidete und mit Reisig bedeckte Leiche Kardelens entdeckt wurde. Nicht bestätigen wollte die Polizei Angaben, wonach eine Zeugin am Montagabend auf der Staumauer einen Mann in Begleitung eines Kindes gesehen haben will. Auf Grund der Beschreibung der Kleidung hätte es Kardelen sein können. ddp

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