Der TV-Star und ich Meine spontane Begegnung mit Günther Jauch – und was er mir über sein Leben erzählte

Kanzem · Schonmal ganz zufällig TV-Moderator und Winzer Günther Jauch getroffen? Da ist tatsächlich SZ-Mitarbeiter Dietmar Ackermann in Kanzem passiert. Dabei hat Jauch ihm Privates über sein Weingut erzählt und verraten, wieso er schon in seiner Kindheit so oft in Kanzem zu Gast war.

 Beim Besuch des Weinguts von Othegraven in Kanzem an der Saar kamen Günther Jauch (rechts) und SZ-Mitarbeiter Dieter Ackermann als frühere Niederrheiner ins Gespräch.

Beim Besuch des Weinguts von Othegraven in Kanzem an der Saar kamen Günther Jauch (rechts) und SZ-Mitarbeiter Dieter Ackermann als frühere Niederrheiner ins Gespräch.

Foto: Ackermann Dieter

Eigentlich war an diesem schönen Frühlingstag nur der anstehende Erwerb einiger Flaschen Wein geplant. Dazu machte ich mich nicht zum ersten Mal auf den Weg zum Weingut von Othegraven in Kanzem, wo sich am Ufer der Saar als vermeintlich kühle Schwester der Mosel der Kanzemer Altenberg als Herzstück des Weinguts erhebt, der zu den steilsten und mit 250 Metern Länge auch zu den längsten Steillagen der Winzerwelt gerechnet wird. Als vom Niederrhein in den Hochwald nach Weiskirchen „ausgewanderter“ SZ-Mitarbeiter trafen sich dort mein altes Auto immer noch mit dem Kennzeichen des Kreises Kleve und ein noch älterer Opel-Olympia (Baujahr 1954) mit einem Potsdamer Kennzeichen, der Besitzer? Kein anderer als Günther Jauch. Und auch die beiden Fahrer kamen bei dieser Gelegenheit wie von selbst ins Plaudern.

Mein zufälliges Treffen mit TV-Moderator Günther Jauch

Der Zufall – hatte vielleicht auch etwas mit meinem Geburtstag zu tun – brachte dort nämlich den seinen heutigen Ruhestand genießenden ehemaligen Redakteur vom Niederrhein mit dem Besitzer des Weinguts von Othegraven zusammen. Kein Geringerer als der omnipräsente TV-Moderator Günther Jauch, dem jüngst mit seiner Frau Thea vom Vinum-Weinguide der Titel des „Winzers des Jahres 2023“ verliehen worden ist, und der sich immer wieder montags als beliebter Fernsehunterhalter auf die Suche nach neuen Millionären begibt, entdeckten da urplötzlich gewisse Gemeinsamkeiten. So erinnerte sich Jauch an einen Sportredakteur im niederrheinischen Moers, den er einst als Mitarbeiter des bayrischen Rundfunks kennengelernt hatte, und mit auch ich vor Jahrzehnten zusammengearbeitet hatte.

Einig waren wir uns auf Anhieb, dass ich mich in meiner neuen Heimat gut aufgehoben fühle, und er dies für seine Aufenthalte an der Saar – „für mindestens eine Woche im Monat besuche ich regelmäßig unser hiesiges Weingut“ – gleichfalls geltend machte. Meiner Zustimmung konnte er sich ferner bei der Feststellung sicher sein: „Ist doch einfach herrlich, hier seine Zeit verbringen zu dürfen, wo andere ihren Urlaub genießen.“

Günther Jauch über sein Weingut an der Saar: „Wie in einer anderen Welt“
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Günther Jauch auf seinem Saar-Weingut: „Hier fühle ich mich wie in einer anderen Welt“

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Foto: TV/Hans Krämer

Wieso Günther Jauch seine Kindheit in Kanzem verbracht hat

Aber natürlich durfte ich als SZ-Mitarbeiter diese Plauderrunde nicht ungenutzt verstreichen lassen, ohne ihn zu fragen, wie es ihn vom Niederrhein nach Potsdam (seinem ersten Wohnsitz) und immer öfter an die Saar „verschlagen“ habe. „Ist schon richtig, mein Vater stammt aus Wesel, während meine Mutter in Düsseldorf groß geworden ist“, sagte Jauch. Und der Angesprochene fuhr fort: „Meine Großmutter war eine geborene von Othegraven. Ihr Bruder Maximilian hatte das Weingut 1925 von seinen Vorfahren Grach-Weissebach übernommen. Als Kind war ich oft und immer wieder gerne in Kanzem bei Onkel Max und Tante Maria zu Gast.“

Aber nicht zuletzt die TV-Karriere habe dann rund 40 Jahre lang seine Kontakte zum Gut an der Saar etwas in Vergessenheit geraten lassen. „Dann war es wie ein Déjà-vu für mich, als ich plötzlich erfuhr, dass das Weingut, auf dem ich so oft als Kind unvergessliche Zeiten erlebt hatte, verkauft werden sollte.“ Also habe er mit seiner Frau Thea die ganze Immobilie im Jahr 2010 erworben, „womit neben dem Gut selber auch der Kanzemer Altenberg inzwischen in siebter Generation unserer Familie gehört“.

Viele spazieren durch Jauchs Weingut

Ich, als zugewanderter Neu-Weiskircher, konnte es Jauch nur zu gut nachempfinden, als er versicherte, sich bei den regelmäßigen Ausflügen von Potsdam und Berlin ins beschauliche Kanzem mit seinen gerade mal rund 530 Einwohnern wie in eine andere Welt versetzt zu fühlen. „Da liegen etwa 700 Kilometer Luftlinie dazwischen – aber insbesondere die traumhafte Landschaft hier an der Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz bietet für mich einen erholsamen Kontrast zum oft hektischen Leben in Deutschlands Metropolregion.“ Und ich nahm es meinem ebenso prominenten wie nahbaren Gesprächspartner außerdem durchaus ab, als er hinzufügte, gerne dieses Wohlgefühl mit den vielen Besuchern seines Weinguts teilen zu wollen: „Deshalb bleibt der Eingang unseres Weinguts bis auf die Sonntage auch stets offen zugänglich, was von vielen gerne zu einem kleinen Spaziergang durch unseren schönen Park genutzt wird.“

Ein schelmisches Lächeln glitt schließlich noch durch Jauchs Gesicht, als ich ihn von meiner von vielen anderen TV-Zuschauern geteilte Begeisterung für den jüngsten Auftritt einer pfiffigen Möchtegern-Millionärin berichtete: „Da warten Sie mal unsere Sendung am Pfingstmontag ab – da bekam ich es bei der Auszeichnung auch wieder mal mit so einem richtigen Knaller-Typ zu tun, der wieder für viel Aufmerksamkeit und beste Unterhaltung sorgen dürfte.“

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