Die "Emder Zeitung" widmet sich den Hochzeitsplänen des britischen Prinzen William: William macht das, was sein Vater zwar wollte, aber nicht durfte: Er heiratet die Frau, die er wirklich liebt. Er ist jung und modern, er passt in diese Zeit. Sein Vater

Die "Emder Zeitung" widmet sich den Hochzeitsplänen des britischen Prinzen William: William macht das, was sein Vater zwar wollte, aber nicht durfte: Er heiratet die Frau, die er wirklich liebt. Er ist jung und modern, er passt in diese Zeit. Sein Vater war schon mit 30 ein etwas ältlicher Herr, der eher in die Zeit seiner Oma gepasst hätte

Die "Emder Zeitung" widmet sich den Hochzeitsplänen des britischen Prinzen William: William macht das, was sein Vater zwar wollte, aber nicht durfte: Er heiratet die Frau, die er wirklich liebt. Er ist jung und modern, er passt in diese Zeit. Sein Vater war schon mit 30 ein etwas ältlicher Herr, der eher in die Zeit seiner Oma gepasst hätte. Mit Charles auf dem Thron wäre die Monarchie ein Auslaufmodell, mit William könnte sie den Anschluss an die Neuzeit schaffen. Die "Nordsee-Zeitung" aus Bremerhaven merkt dazu an: Prinz William heiratet. Na und? Da gibt's doch wohl Wichtigeres auf der Welt: den Krieg in Afghanistan, die Steuerreform, die nicht kommt, Staatsverschuldung, Kinderarmut, Präimplantationsdiagnostik. Die Nachrichten aus dem Leben der Aristokratie faszinieren aber offenbar auch eingefleischteste Demokraten, die sich nach Disziplin, guten Manieren, bester Internatsbildung und gediegenem Aussehen sehnen . . . Endlich passiert mal was Schönes. Und die Bielefelder "Neue Westfälische" schreibt: Den überwiegend königstreuen Briten steht eine Feier ins Haus, die wohl kaum weniger prunkvoll ausfallen dürfte als die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di vor knapp 30 Jahren. Darüber kann man schon mal die wirtschaftlichen Probleme Englands kurzzeitig vergessen. Premierminister Cameron muss die Nachricht als einen Segen empfunden haben, denn er hat wie seinerzeit Churchill kaum mehr als Blut (Afghanistan), Schweiß (Wirtschaft) und Tränen (Soziales) zu verkünden. Zur Debatte um die Untersuchung im Reagenzglas erzeugter Embryonen auf Erbkrankheiten meint die "Berliner Morgenpost": Es geht nicht um die Schaffung von Designerbabys. Oft haben diese Eltern bereits ein Kind mit einer schweren erblichen Erkrankung, oder die Mutter hat zahlreiche Fehlgeburten hinter sich, die sich auf genetisch bedingte Krankheiten zurückführen lassen. Um Kinder zu bekommen, nehmen die Paare einen komplizierten Weg auf sich: den der künstlichen Befruchtung . . . Doch ist dieser Weg, kombiniert mit Präimplantationsdiagnostik, eben oft ihre einzige Chance auf lebensfähigen Nachwuchs. Nicht ein generelles Verbot ist sinnvoll, sondern eine Diskussion über die Grenzen, in denen diese medizinische Hilfe eingesetzt werden sollte. Dies könnte auch Missbrauch am wirkungsvollsten verhindern.

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